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Die Engel im AT, im NT, in der Johannesoffenbarung

Engel im Alten Testament
Gemäss Buch Hiob Vers 38,7 sind die Engel bei der Erschaffung der Erde bereits existent. Engel erscheinen als Boten (Jakobs Traum, 1. Mose 28,1), als Heer Gottes (1. Mose 32,2) und als Geleit Gottes bei der Gesetzgebung auf dem Sinai (5. Mose 33,2). «Der Engel der Herrn» oder «Engel seines Angesichts», der die Israeliten durch die Wüste geleitet, ist ein besonderer Träger der Majestät Gottes, in dem Jahwe erscheint. Nach Paulus (1. Kor. 10,4) ist dieser Engel identisch mit Christus.
In den Psalmen und bei den Propheten ist die Engellehre bereits stärker ausgebildet. Im Gottesnamen Jahwe Zebaot, Herr der Heerscharen, liegt der Hinweis auf eine Vielzahl von Engeln. Sie beten Gott im himmlischen Heiligtum an, sind seine Boten und Vollstrecker seines Willens. Die Engel haben grosses Interesse an der Heilsverwirklichung.
Noch stärker ist die Engellehre im Neuen Testament und vor allem in der Apokalypse ausgebildet.

Die Engellehre nach Paulus:
Paulus erwähnt in seinen Briefen verschiedene Engelordnungen. In 1. Thess. 4,16 spricht er von einem Erzengel. In Eph. 1,21 unterscheidet er: Gewalten, Mächte, Kräfte und Hoheiten als Mächte des Himmels. Kol. 1,16 spricht von Thronen, Hoheiten, Gewalten und Mächten.
Diesen Engelordnungen soll durch die Kirche «die mannigfaltige Weisheit Gottes kundgetan werden nach der von Ewigkeit her zuvor getroffenen Entscheidung, die er ausgeführt hat in Christus Jesus, unserem Herrn …» (Eph. 3,10f). Denn «in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Und ihr seit mit ihr erfüllt in ihm, der das Haupt jeder Gewalt und Macht ist (Kol. 2,9f). In ihm ist das All erschaffen, auch die oben genannten Engelordnungen (Kol. 1,16). Er ist gesetzt worden über alle diese Ordnungen (Eph. 1,21; Hebr. 1,4f). Christus ist der Herr über die Engel, die ihn bei seiner Wiederkunft als Vollstrecker seiner Befehle begleiten (1. Thess. 3,13); 2. Thess. 1,7.10)
Das Erlösungswerk wird nicht im Himmel, sondern auf Erden auf dem Boden der Menschenwelt ausgeführt, indem Christus teilhat an Blut und Fleisch der Menschen. Nach Petrus 1,12 haben die Engel ein tiefes Verlangen, in das Geheimnis des Evangeliums von den Leiden Christi und den Herrlichkeiten danach hineinzuspähen, denn sie haben so Anteil am Heilswerk und helfen Gott, es zu verwirklichen.

Die Engel in der Johannesoffenbarung
Die Johannesoffenbarung wurde durch den Engel des Herrn dem Johannes verkündet (Apk. 1,1; 22,6 und 16). Es ist der Engel, der von Zeit zu Zeit Johannes unterweist (19.9) und ihm zur Seite steht. Als Johannes ihn am Schluss anbeten will, sagt dieser, dass er auch nur ein Mitknecht und Prophet sei (19,10; 22,9). Gemäss Apk. 3,5 will der Menschensohn unsere Namen vor Gott und den Engeln bekennen.
Zum himmlischen Gottesdienst sind die Engel in weiten Kreisen um den Thron Gottes herum angeordnet (4,4;). Dort preisen sie das Lamm, als es sich anschickt, das Buch in Gottes Hand zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, ebenso bei der Eröffnung des 7. Siegels (7,11).
In den Diensten der Engel herrscht eine grosse Vielfalt:

a.) Die Heroldsengel:
Sie haben Botschaften auszurichten. Ein Engel fragt mit grosser Stimme, wer würdig sei, das Buch zu öffnen (5,2). Wie die Würdigkeit des Lammes, die Siegel zu öffnen, proklamiert wird, beginnt das ganze Himmelsszenario der Apokalypse und die mit besonderen Vollmachten ausgestatteten Engel treten in Aktion. Ein starker Engel steigt im 10. Kap. vom Himmel herab und überreicht Johannes das Büchlein, das er verschlingen muss. In der Zeit des 7. Posaunenengels, kurz vor dem Endgericht, treten hintereinander drei Heroldsengel auf. Einer fliegt durch den Mittelhimmel und verkündet allen Völkern das ewige Evangelium, Gott die Ehre zu geben (14,6), die andern verkünden das Gericht (14,8-9). Ein weiterer Engel verkündet den Fall Babylons (18,1), einer wirft einen Mühlstein ins Meer (18,21), ein weiterer, der in der Sonne steht, fordert die Aasvögel zum Mahl auf. Die 7 Posaunenengel lösen mit ihrem Posaunenklang die einzelnen Gerichtsetappen aus. (8-11)
Einige Engel befehlen andere Engel: Der Engel mit dem Siegel des lebendigen Gottes ruft den 4 Verderbensengeln an den 4 Enden der Erde zu, mit ihrem Dienst zu warten bis die Knechte Gottes versiegelt sind (7,2-3). Michael, ein Engelfürst, führt mit seinen Engeln Krieg gegen den Drachen und wirft ihn mit seinen Engeln aus dem Himmel (12,7).

b.) Die Gerichtsengel
Sie verwalten ein Gerichtsamt. 4 Engel halten die 4 Winde zurück und warten auf Befehl, die Sturmwinde des Gerichts losbrausen zu lassen (7,1). 4 Engel sind beim Euphrat gebunden und warten auf ihre Loslösung (9,14). 7 Engel haben die letzten 7 Plagen (15-17, 21,9), welche das Gericht vollenden.
Dann gibt es eine Gruppe von Ernteengel, die auch Gerichtsengel sind (14,15 bis 19). Sie helfen bei der Ernte der Menschen. Auch die Engel der Wasser und des Feuers (16,5; 14,18) gehören zu den Gerichtsengeln. Engel sind Zeugen des Gerichts (14,10).
Ein Engel hat den Schlüssel des Abgrunds und eine grosse Kette, um Satan zu binden (20,1).

c) Die Gebetsengel
Ein Engel steht am Altar und hat ein Räucherfass, mit dem er die Gebete der Heiligen zu Gott trägt (8,3).

d.) Die Torengel
Eine besondere Gruppe bilden die 12 Torengel im neuen Jerusalem (21,12). Sie dienen den durch die Tore einziehenden Nationen als Wegweiser und Führer (vergl. Apg. 12,7-11).

Quelle: Langenberg, Heinrich: Die prophetische Bildersprache der Apokalypse, Ernst Franz-Verlag, 1951, Metzingen,Württ.

Izmir, Nov.05

 
 
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