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Diskussionen um den Weltuntergang im Jahr 2012

Auf Grund des Maya-Kalenders wird von verschiedenen Seiten seit längerem das Jahr 2012 mit dem Weltuntergang in Verbindung gebracht. Dazu kann ich an dieser Stelle bloss auf verschiedene Diskussionen im Netz hinweisen:

>>> Informationen über das Mayadokument aus dem 13. Jahrhundert, das sich in der Dresdner Staats- und Universitätsbibliothek befindet >>> mehr

Kritische Stimmen:

>>> Angst vor der Apokalypse 2012 – Folgen der Panikmache (2.2.2011)

 

Warnende Stimmen:

YouTube: Die Reiter der Apokalypse
Ein etwas langatmiger Beitrag zum Jahr 2012 findet sich im Film des englischen Geistheilers Karma Singh (seine Website https://www.extremnews.com). Er erklärt hier, was am 21. Dezember 2012, dem von vielen Vorhersagen geprägten Ende des Maya Kalenders, passiert, und wie das Datum mit den Klimaschwankungen und den vier apokalyptischen Reitern zu tun haben könnte. Auch gibt er Anweisungen, wie Schimmeres verhindert werden kann. (2.2.2011)
>>> Karma Shingh, ein englischer Geistheiler über «Die Reiter des Apokalypse» 

YouTube: Messianische Mission der Elite: Apokalypse
Ein für mich schwarzseherischer Film, der am 1.2.2011 aufgeschaltet und einen Tag später bereits 500 Aufrufe zeigt. Der Autor will auf Grund verschiedener Katastrophenmeldungen und Dokumente darauf schliessen, dass eine verborgene Elite neue Mittel der Kriegsführung plant und erprobt: Künstliche Erdbeben, Hungersnöte, Ausrottung bestimmter Tiere, ... dass am Schluss noch die Juden da hinein verstrickt werden, befremdet mich vollends - die alte These der jüdischen Weltverschwörung. Messianische Endzeitsektler treiben nach der Auffassung des Autors die Apokalypse, d.h. hier: den Weltenbrand, voran, weil erst danach der Messias kommen könne. (2.2.2011)
>>> Messianische Mission der Elite: Apokalypse

>>> zum Maya Adventskalender

Vom Weltuntergang am 21.12.2012

Im Vorfeld zum 21.12.2012 musste ich mich endlich mit den in allen Medien diskutierten Weltuntergang beschäftigen. Ich hatte das nie so ernst genommen und meinte, mich nicht gross damit beschäftigen zu müssen. Zudem war ich oft andersweitig beschäftigt.

london Es war in London im Oktober 2009, als ich überrascht feststellte, mit welcher Wucht das Thema in die Öffentlichkeit tritt. Da wurde in aufdringlicher Weise für Roland Emmerichs Katastrophenfilm «2012» aus dem Jahr 2008 geworben . Der Film «2012» bezieht sich auf das Ende des Mayakalenders am 21. Dezember 2012 – und deutet ihn mit vielen andern Untergangspropheten als Tag des Weltuntergangs. Ursache für diesen Weltuntergang ist eine Erdkrustenverschiebung, die Erdbeben und Flutwellen nach sich zieht. >>> frühere und spätere Katastrophenfilme

Dann kam eine Anfrage vom Lokalsender FM1, mich im Vorfeld vom 21.12.2012 über meine Arbeit an der Apokalypse zu äussern. Das hat mich motiviert, mich mehr mit der öffentlichen Diskussion rund um dieses mysteriöse Datum zu beschäftigen. Hier die drei Kurzbeiträge, die FM1 am Sonntag, 16.12.2012 im Sendegefäss «Gott und d'Welt» ausgestrahlöt hat. Hier der Link zu FM1 >>> hier

Und hier die drei Kurzbeiträge:
>>> Theologe A. Schwendener erklärt, wieso der Weltuntergang schon längst begonnen hat
>>> Weltuntergang: Was sagt die Bibel dazu?
>>> Warum der Hype um den Weltuntergang eine positive Wirkung haben kann.

Das Gespräch für FM1 hat mich motiviert, einen Text mit dem Titel «Was sagt die Bibel zum Weltuntergang» zu schreiben. Diesen schickte ich exklusiv an die NZZ mit folgenden Worten:
;Ein Interview mit Radio FM1 hat mich angespornt, trotz anderweitiger Arbeiten einen Text zu verfassen, der das, was ich in diesem Radiobeitrag zu sagen versucht habe, in eine Textform zu bringen. Das Ergebnis schicke ich Ihnen mit der Anfrage, ob sie den Text für Ihre Zeitung verwenden können. Ich bin mir darüber nicht so sicher, denn ich kenne die säkulare Ausrichtung Ihrer Zeitung. Mein Text mag verborgen manch theologische oder gar religiöse Implikationen enthalten, weshalb ich verstehen würde, dass er sich nicht eignet für Ihre Zeitung. Doch ich bin Pfarrer, seit 15 Jahren verantwortlich für den St.Galler Kirchenboten - ich stehe in einer religiösen Tradition und Mission und verweigere mich, ganz in den säkularen Kontext zu springen, auch wenn ich soviel wie möglich davon verstehen und einbeziehen will. Geben Sie mir möglicht bald Bescheid, ob der Text für sie von Belang ist, ansonsten werde ich Ihn an eine Agentur geben oder ihn dann einfach auf meiner Website publizieren. Ich stelle Ihnen den Text gerne zur freien Verfügung. Könnte wohl auch noch etwas daran weiter schleifen .... Mit Grüssen, as» 

Darauf erhielt ich folgende Antwort:
Sehr geehrter Herr Kollege Schwendener,
haben Sie besten Dank für Ihr Angebot. - Sehen Sie es uns bitte nach, dass wir es bei den bisher in unserem Blatt erschienenen Artikeln zum "Maya-Weltuntergang" (plus einem, der noch erscheinen wird) bewenden lassen möchten.
Freundlich grüsst und frohe Weihnachtstage wünscht, ujw

So versuchte ich es beim St.Galler Tagblatt, wo ich folgende Antwort erhielt:
Lieber Herr Schwendener
Interessanter Text. Vielleicht lässt er sich zumindest in Teilen mit dem kombinieren, was wir auf den 21. vorhaben. Das müssen wir aber zuerst besprechen. Freundlich Rolf App

Am 21. 12 2012 erschien dann eine gekürzte Fassung meines Beitrags >>> zum Tagblatt Archiv
Ein Foto der Onlinausgabe >>> hier
Ein Fot der realen Ausgabe, Fokus, Seite 11 >>> hier

Hier der Text, wie er im Tagblatt erschien:

Was die Bibel zum Weltuntergang sagt

Nicht nur der Mayakalender kennt das Ende der Zeit. Auch die Bibel spricht in der Johannesoffenbarung davon – meint freilich etwas völlig anderes.

Andreas Schwendener

Apokalypse bedeutet nicht Weltuntergang. Apocalypsis ist das griechische Wort für Offenbarung: Jemandem wird etwas offenbart. Jemand erhält Einblick in Dinge, die sonst verborgen sind. Im Fall der biblischen Apokalypse ist dies Johannes, der in einer Entrückung im Geiste längere Bilderfolgen schaut.
Johannes und seine Visionen

Die Visionen geben Johannes Einblick in die Kräfte und Mächte, welche zwischen Himmel und Erde die Dynamik der Geschichte bestimmen. In den Bildfolgen der Apokalypse, die einem Siebnerrhythmus folgen, ist der Weltuntergang ein Thema, aber er ist da kein einmaliger, zeitlich festlegbarer Akt in der Geschichte. Vielmehr geht in der Sicht der Apokalypse die Welt fortwährend unter, wie sie auch stets geschaffen wird.
Ins Zerstörerische gewendet

Die Apokalypse zeigt, wie die schöpferischen Kräfte, die zwischen Himmel und Erde wirken, vom Menschen immer wieder missbraucht und ins Zerstörerische gewendet werden. So entstehen Lügengebilde, die vor Gott keinen Bestand haben und darum fallen müssen. Inbegriff der menschlichen Eitelkeit und Masslosigkeit ist die Stadt Babylon. Sie muss untergehen und Platz machen für das himmlische Jerusalem.

So ist das Thema «Weltuntergang» zwar stets präsent. Da gibt es Gottlosigkeit, Kriege, Hungersnöte, Erdbeben, Seuchen, selbst die Gestirne am Himmel geraten aus den Fugen. Doch stets geht das Leben weiter. Hier liegt einer der grossen Unterschiede zu der aktuell behandelten Debatte um Weltuntergänge, bei denen es in der Regel um ein Unglück geht, das die Erde von aussen trifft.

Die Apokalypse ist ein Buch, das vielfach missverstanden wird. Fundamentalisten machen daraus einen Fahrplan für das Kommen Jesu und das Gericht. Aufgeklärte Leute erklären alles, was mit dem antiken metaphysischen Weltbild zusammenhängt, für zeitbedingt. So wird die Apokalypse zu einem harmlosen Trostbüchlein für die ersten Christen.
Totenbuch für die Menschheit

Demgegenüber sollte die Apokalypse als eine Art esoterische Literatur verstanden werden. Wie wir nicht wissen, wie unser Leben im Tod weitergeht, so wissen wir auch nicht, was von Himmel und Erde übrig bleibt. Die Apokalypse will dieses geheime Wissen offenbaren. Die Apokalypse ist ein Art Totenbuch für die Menschheit.

Pfarrer Andreas Schwendener ist Chefredaktor des St. Galler «Kirchenboten». Zum Verständnis der Apokalypse betreibt er die Website www.johannesoffenbarung.ch.


Nacharbeit

In den letzten Tagen vor dem 21.12.2012 versuchte ich der Frage nachzugehen, wo wie und von wem diese Interpretation des Mayakalenders angeregt worden ist. So fand ich einige verschrobene amerikanische New Age-Anhänger, welche von Medien für die breite Masse vorgestellt wurden. Oder diese Leute haben sich gleich selber medial über Internet an die Welt gewandt. Dazu einige Beispiele auf YouTube:

DOKU: ZDF History: Apokalypse 2012 – Das Geheimnis des Maya Kalenders (23Minuten)
Ein recht seriöser Dokumentarfilm auf ZDF, ursprünglich aus Amerika, der die Mayakultur gut darstellt. Im Zentrum steht das Dokument , das diesen ominösen Tag, den 21.12.2012, als Ende eines Schöpfungszyklus erwähnt. Das in Dresden aufbewahrte Papier und deren Entschlüsselung werden mit einem Einblick in das Denken der Maya, vor allem ihrer Zeitauffassung, verbunden.

Weltuntergang befürchtet am 21.12.2012 - 21. Dezember 2012 (42 Minuten)
Aufwändig gemachter Film über die Mayakultur, aber die Geschichten von Göttern, die auf die Erde kamen, werden im Sinne einer Präastronautik verstanden. Auch Erich von Däniken kommt zu Wort. Ausserirdische sollen den Mayas das geheime Wissen über den Kalender und die Zyklen gegeben haben. Ich verstehe solche Ufotheorien nicht – können sich denn diese Leute den Besuch aus dem Jenseits nur materiell vorstellen – da fehlt die Vorstellung eines geistigen Seins … Bolinjokte, ein mächtiger Gott, der fliegen konnte und Wissen hatte über das Universum, soll ein Präastronaut gewesen sein. Vor 5000 Jahren habe er die Vorfahren der Mayas besucht., vor 900000 sei er auch dagewesen. Die Geschichte wiederholt sich. Die Rückkehr der Götter gehört zu jedem Anfang und Ende eines Zeitzyklus. Vier mal schon wurde die Erde zerstört. Etwas mit der Sonne soll an diesem Zyklusende geschehen, auch die Erdrotation könnte sich ändern. Oder Auswirkungen positiver Art: Ausserirdische kommen zurück und enthüllen den himmlischen Ursprung des Menschen …

2012 Doku deutsch HD
Die Weltmächte sollen schon lange wissen, was 2012 geschehen wird. Aber sie schweigen. Der Film bietet eine «Globale Expedition durch Zeit und Raum, um die Geheimnisse um 2012 aufzuklären.
Lester Holt eröffnet den Film, stellt ihn vor. Drei Männer mit unterschiedlicher Sicht werden in ihrem Denken portraitiert und durch ihre Forschungen begleitet. Da ist die Rede von der Linie Milchstrasse, Sonne, Erde – alle 25 624 Jahre wiederholt sich das. Wie vor 25 000 Jahren die Eiszeit begann, soll auch jetzt ein Elend auf uns zukommen, z.B. die Verschiebung der Erdachse – die Mayas wollten uns warnen. Sie kannten einen Kalender, der die 25 625 Jahre in fünf Unterzyklen mit je 5125 Jahre gliederten – so lange wie der letzte Zyklus der Erde.
Hier ist die Rede von José Argüelles, einem New Age Anhänger, der 1987 zuerst das Ende des Mayakalender als Weltuntergang interpretiert haben soll.
Andere interpretieren den Tag als «Evolutionäres Upgrade» in Verbindung zu einem Höhepunkt der Sonnenfleckenaktivität.

?2012 - Zeit für Veränderung 01h 20m 19
Ein eindrücklicher Film, der in vielem mein eigenes Suchen durch all die Jahre spiegelt. Es geht in dem Jahr 2012 um eine Veränderung, welche längst eingesetzt hat! Hier ein Text zum Film:
«Bestsellerautor Daniel Pinchbeck auf einer faszinierenden Entdeckungstour zu Menschen, die nicht erst auf das prophezeite Wendejahr 2012 warten, sondern jetzt schon nachhaltigen Lebensstil und geistigen Wandel leben und lebbar machen. “Auf diesem Planeten passieren gute Dinge, und ich möchte daran teilhaben. 2012 ist ein interessantes Jahr und wir können es zu einem positiven Jahr machen!” Sting Der Bestsellerautor und Journalist Daniel Pinchbeck begibt sich auf die Suche nach einem neuen Denken, das archaische Weisheit mit moderner Wissenschaft vereint. Denn das Jahr 2012 wird keinen Zusammenbruch unserer Gesellschaft einläuten, wie apokalyptische Prophezeiungen proklamieren, sondern die Geburt einer globalen nachhaltigen Kultur. Zusammenhalt statt Wettbewerb. Das Wertschätzen von Geist und Seele wird den nutzlosen Materialismus ablösen, der unsere Welt an den Rand des Abgrunds getrieben hat. Dass das Wissen und Know-how für den Wandel im Geistigen sowie ganz pragmatisch in u. a. Städtebau, Landwirtschaft, Energieversorgung und Mobilität bereits vorhanden sind, zeigt Daniel Pinchbeck im Gespräch mit wissenschaftlichen wie spirituellen Vordenkern, Architekten, Ökonomen, Erfindern, Öko-Unternehmern, Prominenten und vielen mehr. English: “2012 Time for Change” directed by Joao Amorim. Best Environmental Documentary sponsored by Louise and Thomas Brick.»

Interesant auch Nano von 3 SAt am 21.12.2012 >>> hier
Wobei ich unsicher bin, wie lange ein solcher Link aktuell bleiben wird.

 

 

 

 
 
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