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Die sieben Gemeinden als nachatlantische Zeitepochen

Schon die alte Kirche und vor allem der Pietismus hat die sieben Gemeinden als zeitliche Phasen der Kirche gedeutet. In der Anthroposophie Rudlof Steiners wird diese Sicht erweitert mit einer Deutung der sieben Gemeinden, welche über die Kirche hinaus geht und die ganze Menschheit in den Blick bringt. Christus ist ein kosmisches Wesen, das sein Werk schon vor seiner Inkarnation begonnen hat und es bis ans Ende der Welt vollenden wird. Christus wandelt unter den sieben Leuchtern, welche für die Phasen stehen, in denen der Logos, das Wort Gottes, an der Schöpfung und am Menschen gewirkt hat und wirken wird. Darum bedeuten die sieben Gemeinden bei Rudolf Steiner die grossen Zeitepochen der nachsindflutlichen Menschheit, in welchen wiederum sieben Zustände und Verkörperungen der Erde rekapituliert werden.

Die sieben Verkörerungen der Erde
Nach anthroposophischer Sicht hat das göttliche Wort in einer ersten Phase den Leib des Menschen entworfen (alter Saturn), in einer zweiten Phase den Ätherleib (alte Sonne), in einer dritten Phase den Astralleib (alter Mond) und schliesslich in einer vierten Phase, in der wir jetzt leben, den Geist oder das Ich vermittelt (Erde). In späteren Phasen der Erdentwicklung soll nun der Mensch Kraft der Christusmacht in seinem Ich an der Umwandlung der ersten Schöpfung mitwirken – an der Verwandlung des Astralischen (Merkurzustand der Erde), an der Verwandlung des Ätherischen (Jupiterzustand der Erde) und an der Verwandlung des Physischen (Vulkanzustand der Erde).
Diese grosse Evolutions der Erde durch sieben Verkörperungen wiederholt sich nach Rudolf Steiner in kleineren Zyklen. So hat die vierte Verkörperung der Erde, in welcher wir uns befinden, die früheren Verkörperungen der Erde (Saturnzustand, Sonnenzustand, Mondzustand) rekapituliert und heute haben wir um uns und an uns diese vierfacht Wirklichkeit, welche der Logos geschaffen hat. In der Mitte der Zeit ist nach Steiner der Logos selber Mensch geworden und hat uns ermöglicht, ein eigenes (und nicht mehr ein sippengebundenes) Verhältnis zu unserm Ich aufzunehmen– in dem Sinne, dass unser Ich mit der Christusgnade zusammen bereits in der Verwandlung der dreifachen Leiblichkeit stehen. Am Ende wird diese Leiblichkeit, sofern sie vergänglich ist, abfallen. Es bleibt das, was der Mensch aus seinen irdischen Leben mitnimmt, das, was er mittels seiner Bewusstheit aus seinem seelischen, ätherischen und leiblichen Leben aufgenommen, in sich geweckt und verwandelt hat. So bildet sich im weiteren Leben bereits jener Leib, von dem Paulus sagt, dass er geistlich ist. In diesem würden wir dann auferstehen.
Diese anthroposophische Sicht hat etws bestechendes, weil sie einen menschheitlichen und kosmlogischen Blick auf die Apokalypse erlaubt. Die weiteren Visionszyklen zeigen dann in Bildern jene Prozesse, welche diese künftigen Verwandlungen der Menschheit zeigen bis hin zu jenem Punkt, wo die Seinen mit Christus regieren, an seinem Tisch Mahl halten und im neuen Jerusalem eine ewige, bleibende neue Schöpfung bilden.
Die Zuordnung der Visionszyklen (die sieben Siegel, die sieben Posaunen und die sieben Zornschalen) in diese künftigen Verwandlungen und Evolutionen der Menschheikt ist heikel. Steiner hat den Schalenzyklus den Erdverkörperungen zugeordnet, die Posaunen den Rekapitulationsphasen der Erdenerntwicklung und die sieben Siegel den nachatlantischen Kulturepochen. Im Moment scheint mir das noch etwas gesucht und konstruiert. ich werde aber in der späteren Arbeit diese Sicht prüfen.
Die kosmologischen Dimensionen der Visionszyklen sind deutlich erkennbar. Da die Posaunen- und Schalenzyklen gewsisse Ankänge an die sieben Schöpfungstage von Genesis 1 aufweisen, ist die Verbindung der Siebenzahl in der Apokalypse mit Evolutionsphasen der Erde nicht abwegig. (7.12.05, Pergamon)

 
 
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