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Was ist unter dem Reich Gottes zu verstehen?

Mit der Verkündigung des «Evangelium Gottes» beginnt das öffentliche Auftreten von Jesus. Dieses Evangelium lautet: «Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist genaht; tut Busse und glaubt an das Evangelium!» (Markus 1,15)

Die Wurzeln der Reichshoffnung im alten Israel
Was unter der Ankunft des Reich Gottes zu verstehen ist, erzählen die Schriften des Ersten Testaments. Die Vätergeschichten zeigen, wie über Umwege die Verheissung an Abraham eingelösst wird: Aus Abraham soll ein Volk des Segens werden. Moses erhält den Auftrag, sein Volk aus Ägypten zu befreien und in das verheissene Land zu führen. Josua führt das Volk bis zur Landnahme. Richter leiten die Geschicke des Volkes bis zur Begründung des theokratisch verstandenen Königtums mit Saul und David, dessen Geschlecht von Nathan ewige Herrschaft verheissen wird. Unter David und Salomo wird Israel zum Königreich unter andern, viel mächtigeren Reichen. Doch mit seiner Ausdehnung, der relativen Friedenszeit und dem Tempelbau in Jerusalem findet die Herrschaft unter den Gesalbten (Messias) Israels, unter David und Salomon, ihre Glanzeit, die vor allen im Rückblick für die künftigen Reichsutopien massgebend wird.
Mit der Teilung des Reichs, dem Zerfall des Nordreichs und später auch des Südreichs, der Zerstörung des Tempels und der Deportation der Oberschicht nach Babylon kommt die Zeit der Prophetie. Sie ruft zum einen zur Busse, zur Rückkehr zu Gott auf und droht das Gericht an. Zum andern beschreibt sie bereits mit apokalyptischen Bildern die Wehen, unter denen das Reich durch das Eingreifen Gottes auf wundersame Weise wieder hergestellt werden soll. Gott fordert Umkehr und Gerechtigkeit und er zeigt sich zugleich als Lenker der Weltgeschichte, der die Völker und Naturkräfte in seinen Dienst nimmt, um auf Erden seine Herrschaft zu verwirklichen, die ewig Bestand haben soll.
Mit Jesaias Berufungsvision und dem Völkergericht, mit Ezechiels Thronvision und der Schau des neuen Tempels und mit Daniels Traum von den vier Reichen, dargestellt in Tiergestalten, die von der Herrschaft des in den Wolken kommenden Menschensohns abgelöst werden, sind die Hauptlinien der späteren jüdischen Apokalyptik gegeben. Die mehrheitlich apokryphen Apokalypsen aus der Zeitenwende zeigen die jüdische Reichshoffnung pendelnd zwischen politisch-nationalen und eher auf das Jenseits orientierten Utopien, die sprachlich von religiösen Vorstellungen aus der hellenistischen Religionsvermischung (babylonischer Astralreligion, persischem Dualismus, ausgebaute Engellehre, ...) beeinflusst sind.

Jesu Dienst am Reich Gottes
Zur Zeit Jesu haben grosse Reiche ihre Zeit bereits hinter sich, so die Assyrer, die Babylonier, die Ägypter, die Perser, die Griechen. Das römische Reich hat seine grösste Ausdehung erreicht. Die Juden geniessen eine gewisse religiöse Autonomie, sofern damit keine politischen Ansprüche verbunden sind.
Jesus knüpft zum einen die prophetische Verkündigung der Busse und der Reichshoffnung an, liefert durch seine Gotteserfahrungen, sein Selbstbewusstsein und seine Hingabe aber auch Anlass, in ihm Aspekte des Gesalbten, des Menschensohn, des Gottesknechts usw. zu erkennen. Bei vielen Gelegenheiten äussert er sich über seine Rolle für die Widerherstellung des Reiches. Wenn er heilt, ist für ihn das Reich Gottes angebrochen. Doch es ist für ihn nicht einfach von dieser Welt. Es ist inwendig im Menschen und wird doch von Gott her als «Tag Gottes» über die ganze Erde hereinbrechen und alle Wesen im grossen Gericht überführen zu dem, was Bestand haben wird bei Gott.
Mit seinem Leben bis hin zum Tod am Kreuz, wie es die Evangelien beschreiben, gibt Jesus diesem Evangelium Gottes Gestalt und Ausdruck. Was er davon predigt und vorlebt, überliefern die vier Evangelien. Was nach Jesus Tod aus diesem Zeugnis für die Ankunft des Gottesreichs wächst, tragen die Apostel über Israel hinaus. Auch Heiden werden nun zur Teilhabe am Reich Gottes berufen. (Juni 05)

Was die Apokalypse über das Reich Gottes offenbart
Die Johannesoffenbarung knüpft quasi da an, wo die Evangelin und die Apostelgeschichte enden. Bevor Jesus in den Himmel fährt, fragen ihn die Jünger, «Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her? Er sprach zu ihnen: Euch gebührt es nicht, Zeit und Stunde zu wissen, die der Vater nach seiner eigenn Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in Judäa und Samarien und bis ans Ende der Erde.» (Apg. 1, 6-8) Wie er dann in den Himmel fährt, sagen zwei Gestalten in weissen Kleidern, dass dieser Jesus so wieder kommen wird, wie sie ihn haben in den Himmel fahren sehen.
Die Apokalypse beginnt mit der Erscheinung des Menschensohns an einem Sonntag. Er beauftragt Johannes, den Engeln der sieben Gemeinden die Offenbarung zu senden, die er dann schaut. Es geht in diesen Schaungen um das Reich Gottes, die Königsherrschaft Christ. Das Lammes Gottes, das dank seiner Hingabe würdig ist, das Buch mit den sieben Siegeln zu öffnen, wird zum Schlüssel der ganzen Weltgeschichte. Die Gemeinde kann sich im Laufe dieser Geschichte nur nur gegen grosse Widerstände zum Kern der neuen Schöpfung formen. Babylon steht für jene Herrschaft, die auf Eitelkeit und Habgier setzt. Babylon muss schliesslich fallen und das neue Jerusalem wird sichtbar. Aus allen Völkern werden sie kommen und ihre Gaben in diesen Ort tragen, Gott und das Lamm ewig regiert.

Siebnerrythmen, Tiere, 1000-jähriges Reich, Endkampd

Motive

Durch Leiden und Anfechtungen, aber geborgen im Ausharren bei Christus,

 

 

 

 
 
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