Ferdinand Gehr (1896-1996): Die Apokalypse von St.Gerold (1977)
Propstei St.Gerold im Vorarlberg (A)
Klosterkirche mit Gehrbild von 1966
Propstei St.Gerold mit Klosterkirche
1966 setzte der Ostschweizer Künstler Ferdinand Gehr mit der Gestaltung der Klosterkirche St.Gerold im vorarlbergischen grossen Walsertal einen neuen Akzent in der Kirchenmalerei. Pater Natanael, der langjährige Leiter des Bildungshauses, verfolgte die Arbeiten von Gehr und wusste, dass er in einem Frauenkloster in Deutschland Bilder zur Apokalypse gestaltet hat. Auch für St.Gerold wünschte er sich Bilder aus diesem geheimnisvollen Buch der Bibel – Bilder, die zeigen, dass die Welt einen guten Ausgang hat. Er konnte Ferdinand Gehr dafür begeistern, die kleine Kapelle des Abts mit einem Zyklus zur Apokalypse zu gestalten. Ich besuchte Pater Natanael am 27.11.2008 und liess mir die Kapelle zeigen. Dazu gibt es auf Youtube einen kleinen Film in Dialekt und einen Film von 10 Minuten in Hochdeutsch.
Die Bilder bestechen durch ihre Schlichtheit und Prägnanz. >>> Die Bilder in der Webgallery.
Fotos: as
Der Zyklus zur Apokalypse in Fresco-technik, den Gehr in der Abtskapelle zu St.Gerold 1977 ausgeführt hat, besticht durch die Nutzung der Raumverhältnis-se. Künstlerisch orientierte sich Gehr an Henri Matisse, inhaltlich hat er eigenständig das letzen Buch der Bibel in Bilder gebracht: Die Endzeitereig-nisse entfalten sich vom Eingang her Richtung Osten. Die erste Kuppel zeigt die Thronvision (4. u. 5. Kp.), die zweite Kuppel mit den Posaunen (Kap. 8) verweist auf das Gericht.