«Und das dritte Wesen hat ein Angesicht wie das eines Menschen … » Apokl. 4, 7
Andreas Schwendener – «Lichtbilder» zur Apokalypse
Im Jahr 2008 wurde ich durch Johannes Stückelberger, den damaligen Präsidenten der Lukasgesellschaft, angefragt, in der Zeitschrift «Forum Kirche und Kunst» die Mittelseite mit Motiven aus der Apokalypse zu gestalten. Die Aufgabe war nicht leicht, da das Heft bloss schwarz-weiss gedruckt wird. Damals schrieb ich: «Von Anfang an war mit klar, dass ich vor allem die Kontraste von hell und dunkel ausschöpfen will, wobei weiss für das Hereinbrechen der geistigen Welt steht. Ich wählte die beiden Motive, die in der Tradition am häufigsten belegt sind: Die Eröffnungsvision aus dem 1. Kapitel, wo Johannes auf Patmos den wiederkommenden Menschensohn hinter den sieben Leuchtern erblickt und die Gottesschau, wie sie das Kapitel 4 und 5 beschreibt.» >>> Das Ergebniss als PDF >>> Archiv der Lukasgesellschaft
Die Erscheinung des Menschensohns im siebenarmigen Leuchter (1. Kapitel)
In mehreren Skizzen auf dunklem Papier suchte ich nach der passenden Relation von Leuchter und Menschensohn. Schliesslich habe ich den Menschensohn als Mandorla durch eine helle Klarsichtfolie dargestellt und aufgeklebt. Diese unten abgebildete Variation schien mir aber zu skizzenhaft.
Dann kam die Idee mit der Box und den Folien. Ich schnitt in eine Schachtel ein Loch von der Grösse A4, gegenüber ein Loch so grosse wie das Kameraobjektiv. Mit Folien über dem A4-Loch und einer Lichtquelle davor versuchte ich das Strahlen des Menschensohns fotografisch anzudeuten. Die ersten Versuche mit einer akribisch nachgezeichneten Monorah (Leuchter) habe ich im Fotoshop bearbeitet, doch der Leuchter wirkte zu realistisch >>> anschauen
So fotografierte ich einen realen Leuchter, den ich im Fotoshop Ausschnitt und ohne Hintergrund auf eine Klarsichtfolie ausdruckte. Jetzt wirkte der Leuchte, bearbeitet mit Filtern, klarer und weniger aufdringlich.
Die Thronvision (4.-5. Kapitel)
?Im zweiten Bild mit der Thronvision (Kap. 4–5) konnte ich nicht auf echte Fotografien der vier Tiere zurückgreifen, ich musste mir mit Zeichnungen behelfen, wie ich sie schon früher verwendet habe.
So entstand die Fotografie mit dem Motiv vom Thron Gottes, um den sich die vier Tier und die 24 Ältesten gruppieren.
Die Farbfoto wurde in ein Schwarzweissbild umgewandelt und im Fotoshop bearbeitet.
Ich hoffe bei Zeiten diesen Zyklus weiterführen zu können, .... wenigstens habe ich mir heute Zeit genommen, diese Arbeiten von damals zu dokumentieren. (29.9.2010)