Katholische Literatur zur Apokalypse für die Gemeinde
Die hier aufgeführten Bücher sind teils etwas populärer verfasste Kommentare oder Auslegungen, dann Hilfen im Umgang mit Endzeitlehren oder fromme Auslegungen, welche die Aktualität der Apokalypse hervorheben.
Féret O.P., H.M.: Die geheime Offenbarung des Heiligen Johannes, Patmos-Verlag, 1955, Düsseldorf.
Das 1942 vom französischen Dominikaner Féret geschriebene Buch kann ich nur loben. Der Untertitel «Eine christliche Schau der Geschichte» verspricht nicht zu wenig. Die ganzen wissenchschaftlichen Ergebnisse (Geschichtlicher Rahmen, literarische Gattung, … ) sind hier aufgearbeitet und in den Glauben der katholischen Kirche integriert (die Reich-Gottes-Lehre wird zum Königtum Christi, das Wirken Satans in der Geschichte wird real gedeutet, ebenso der Bezug der Kirche zum himmlischen Jeruslaem). Das alles in einer allgemein verständlichen Sprache auf 260 Seiten. Der Gläubige wird Zeuge der Offenbarung und gewürdigt zum Aufbau der neuen Welt. Das Buch habe ich schon 1979 (vor dem Theologiestudium in Renan), dann 1990 wieder gelesen. (21.7.06)
Müller, Joachim: Apokalypse – Botschaften der Angst oder Frohbotschaft?, Informationen zur neuen religiösen Szene 12, Kanisius Verlag, Freiburg 1999
Das 30-seitige, kleinformatige Bändchen für die Bücherauflage am Kircheneingang gibt einen knappen Überblick über die Ursprünge der Apokalyptik , behandelt dann einige Sondergemeinschaften (Adventisten, Zeugen Jehowas, Apostel der Endzeit, Michaelsvereinigung), um schlussendlich «Christlicher Glaube als Erinnerung an die Wirklichkeit des Heils» darzustellen. Es folgt eine Seite mit Literaturangaben. Verfasst hat das Büchlein Joachim Müller, Pfarrer in Balgach und Leiter der Katholischen Arbeitsstelle «Neue religiöse Bewegungen»
Diese Art kleiner, aktueller und populärer Schriften fehlt auf reformierter Seite weitgehend. Eine Marktlücke? (21.7.06)
Petermann, Nicodemus: Die Apokalypse und ihre Erfüllung; Verlag Herz-Jesu und Unbeflecktes Herz-Mariae, Sempach (1985?)
Diese Sicht der Apokalypse zeigt Analogien zwischen katholischem und evangelischen Fundamentalismen, hier in einer sanften Art, indem er den Bezug zur offiziellen Kirche aufrecht erhält. Jede grössere Kirche kennt diesen etwas groben, schwärmerischen, dramatischen, moralisierenden und kämpferischen Glaubensgeist, der hinter der Säkularisierung das Kommen des Antichristen wittert und sich nicht nur an die gute, alte Tradition mit ihren Deutungen klammert, sondern meist auch irgend einen lebenden Garanten (Prediger, Priestr, Past …) für diese Sicht braucht, hier Marienoffenbarungen. (21.7.06)
Läpple, Alfred: Die Apokalypse nach Johannes – ein Lebensbuch der Christenheit; Don Bosco Verlag 1966
Schick, Eduard: Die Apokalypse - Erläuterungen zum Neuen Testament für die geistliche Lesung, Band 23; Patmos-Verlag Düsselbdorf, 1971