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Evangelische Mystik

Hier wären Werke des linken Flügels der Reformation zu erwähnen – Täufer, Spiritualisten und Schwärmer, für welche die Apokalypse teils reale politische Bedeutung erhielt. Dann kennt die spätere reformierte Kirche auch einen eigenen Strom von mystischem oder gar theosophischem Christentum, der im wesentlichen auf Jakob Böhme, den Schuster und Philosophen, zurückgeht oder mit rosenkreuzerischen Impulsen in Berührung gekommen ist. Von den grossen Pietisten (Spener, Francke, Arnold, Bengel, Oetinger, Tersteegen Wesley oder Zinzendorf) hat sich vor allem Bengel explizit mit einer gross angelegten Auslegung zur Apokalypse geäussert.

  Böhme, Jakob: Morgenröte im Aufgang / Von den drei Prinzipien / Vom dreifachen Leben, Jena, 1921.
Jakob Böhme hat mich seit frühen Jahren immer weder begleitet, erfreut und darin bestärkt, dass der Weg zu Gott und zu seinen Geheimnissen nicht allein über die Gelehrsamkeit führt. Böhme ist kein Apokalyptiker im wörtlichen Sinn, aber im geistlichen Sinn sogar ein Chiliast, der das für das Ende der Zeit verheissene 1000-jährige Reich in seinen Schauungen und Lehren über den Menschen und seine Glaubenspraxis vorwegnimmt. Sein Denken hat den Weltsinn antizipiert. Sinnlichkeit erfährt ihre Auferstehung. Böhme denkt und lebt aus der Menschwerdung Gottes und ist darum selber ein Stück weit jene Morgenröte, die einen neuen Welttag ankündigt. (21.7.06)

     
  Bengel, Johann Albrecht, Dr. Offenbarungs-Gedanken – Aus den 60 Reden über die Offenbarung, J.F. Steinkopf, Stuttgart, 1867
So kann man die Apokalypse auch auslegen – so haben Theologen vor der Aufklärung die Bibel uns ans Herz gelegt: Es herrscht hier ein Ton der inneren Belehrung, der aber auch eine Stimmung von Einweihung, von Mysterienschulung und echt geistlicher Kathechese hat. Mich erinnert der innerlich herzliche Ton an die eigentliche Aufgabe der Kirche. Sachliche, historische, religionsgeschichtliche Wahrheiten – das brauchen wir heute. Aber dieser sog. wissenchaftliche Blick auf die Apokalypse wird weder ihr selber, noch uns als Christenmenschen gerecht. Die enthusiastisch-gläubige, an Umkehr und Busse, an Einsicht und Ergriffenheit appelierende Auslegung ist heute gossteils in die Pfingstbewegung emigriert – leider oft ohne Aufnahme der wissenschaftlichen Ergebnisse. Eine Synthese beider Zugänge muss die Zukunft bringen. (21.7.06)

     
bengel
  Dr. Johann Albrecht Bengels: Sechzig erbauliche Reden über die Offenbarung Johannis oder vielmeh Jesu Christi, Stuttgart, Verlag der Evangelischen Bücherstifung, 1870: Hier habe ich das oben erwähnte Buch in ungekürzter Fassung. Hinten im Buch finde ich eine Notiz des Verkäufers: «Nordschwarzwald. Der Band stammt von einer Frau Agnes Dölker in Calw, einer pietistisch geprägten Gegend mit einigen christlichen Fabrikanten. Seemann.»
     
     

 

 
 
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