Die Apokalypse ist das einzige, explizit prophetische Buch im Neuen Textament. Die Apokalyptik als literarische Gattung und religiöses Phänomenhat sich aus der Prophetie entwickelt. Anstelle des geoffenbarten Wortes trat mehr und mehr das visionäre Element, wobei die Audition stets auch erhalten bleibt. Hier werden Bücher präsentiert, die sich mit den Phänomenen Prophetie und Apokalypse beschäftigen.
Minois, Georges: Geschichte der Zukunft – Orakel, Prophezeiungen, Utopien, Prognosen, Artemis & Winkler, Düsseldorf/Zürich, 1998
Das 800 Seiten starke Buch präsentiert eine Geschichte der Vorhersagen im Abendland von der biblischen Zeit bis in die Gegenwart. Für Minois sind Vorhersagen ein «Spiegel der Hoffnungen und der Ängste der Menschheit. Die Orakel der Griechen, die Sibyllen der alten Römer, die Astrologen der Renaissance-Höfe, die Spiritualisten und Kartenleger, die Philosophen und die Utopisten des 19. Jahrhunderts – sie alle sahen sich im Dienst der Menschen, die um Rat nachfragten, bis die Futurologen und Science-fiction-Autoren, die neuen Verkünder einer besseren Welt, auf den Plan traten und die Zukunft der Gesellschaft voraussagten». (22.6.07)
Rowley, H.H.: Apokalyptik – ihre Form und Bedeutung zur biblischen Zeit. Eine Studie über jüdische und christliche Apokalypsen vom Buch Daniel bis zur geheimen Offenbarung. Benziger Verlag, Einsiedeln, Zürich, Köln, 1965
Das Buch habe ich in Sardes und Philadelphia (Winter 05/06) gelesen und mir spontan Zusammenfassungen geschrieben. Diese finden sich unter Sichtweisen > Geschichte
Das Buch bietet einen gründlichen Überblick über die politischen Umstände und die literarische Produktion, welche die religiöse Gattung der Apokalypse gefördert haben. Die Elemente des apokalyptischen Literatur werden nachgezeichnet und aus verschiedenen Quellen zitiert, sodass die Johannesoffenbarung in ihrer originellen Einzigartigkeit deutlich hervortritt. Am Ende versucht der Autor im Kapitel «Die bleibende Botschaft der Apokalyptik» für den Glauben Bilanz zu ziehen. (22.7.06)
Becker, Michael und Öhler, Markus: Apokalyptik als Herausforderung neutestamentlicher Theologie, Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, 2. Reihe 214, Mohr Siebeck, Tübingen 2006.
Das Buch mit dem solzen Preis von 118 Franken habe ich heute in der Buchhandlung Rösslitor abgeholt. Es werden von verschiedenen Autoren biblische und apokryphe Texte behandelt, Texte mit apokalyptischem Inhalt, gegliedert nach folgenden Themen: Jesus und NT, Frühchristentum, Umwelt des NT und Theologiegeschichte und Systematik. (8.8.06)
Kahir, M.: Nahe an zweitausend Jahre – Gegenwart und Zukunft in prophetischer Schau; Turm-Verlag, Bietigheim, Württenberg, 1957
Das Buch begleitet mit schon seit der 80er-Jahre. Nach einer Einführung über Wesen und Zweck der Prophetie und deren Symbolsprache, werden das Neuoffenbarungswerk von Swedenborg und Lorber ausführlich präsentiert – im Hinblick auf dort auffindbare Propheizeiungen für die Zukunft. Es folgen Kapitel über Weissagungen der heiligen Schrift und Propheten des Mittelalters (u.a. Fiore, Paracelsus, Nostradamus, Böhme), um dann im Hinblick auf die Gegenwart das innere Wort, Kundgebungen aus dem Jenseits, Schauungen des Hellsehens, Astrologische Konzepte uns andere zeitgenössische prophetische Phänomene mit ihren Aussagen und Ansprüchen zu präsentieren. Ein fundiertes und umfassendes Werk aus der Küche der Neuoffenbarung, das mir zeigt, dass es Esoterik, christliche Esoterik, bereits in den 50er-Jahren gab. Ich halte die Grundlehren von Lorber, vor allem das Menschenbild, zukunftsfähig. (22.7.06)
