Home22 KapitelDie 7 GemeindenDie HimmelSichtweisenBilderzyklenLiteraturLinks
 
 
> Textausgaben
> Apokryphe Apokalypsen
> Das Reich Gottes
> Logoschristentum
 
Theolog. Kommentare
> Auslegungsgesch.
> Kommentare
> Neue Auslegungen
   
Für die Gemeinde
> Evangelisch
> Evangelistisch
> Katholisch
> Erwachsenenbildung
> Fundamentalistisch
   
Neues Denken
> Neuoffenbarung
> Protest. Mystik
> Katholische Mystik
> Anthroposophie
> Populäre Esoterik
   
Einzeluntersuchungen
> Der Menschensohn
> Die 7 Gemeinden
> Die gebärende Frau
> Das 1000-jährige Reich
> Der Antichrist
> Das neue Jeruslalem
   
Thematische Studien
> Die Antike
> Die Mysterien
> Prophetie/Apokalyptik
> Traum/Schau/Vision
> Engellehren/Himmel
> Die Auferstehung
> Das Gericht
> Die Hölle
> Eschatologie
> Apokalyptik heute
   
Bildbände
> Alte Zyklen
> Apokalypse in Bildern
> 20. Jahrhundert
   
 

Die Apokalyptik und die Gegenwart

Viele Bücher zur Johannesoffenbarung beschäftigen sich nicht primär mit der Auslegung der einzelnen Bilder, sondern thematisieren den Umgang der heutigen Menschen mit Endzeitvorstellungen, auch deren Missbrauch.

  Trimondi, Victor und Victoria: Krieg der Religionen – Politik, Glaube und Terror im Zeichen der Apokalypse; Wilhelm Fink Verlag, 2006
Mit dem Anfang 2006 über Internet bestellten Buch habe ich meine eigene Geschichte. Das fast 600 Seiten umfassende Werk der beiden ehemaligen «68-er», die sich äusserst aktuell, akribisch und warnend mit dem politischen Missbrauch der Apokalypse in der Gegenwart auseinandersetzen, habe ich sogleich zu lesen begonnen. Die Lektüre bewirkte eine grosse Ernüchterung, ja eine Lähmung, mich mit einem so gefährlichen und problematischen Buch, wie die Apokalypse es ist, auseinanderzusetzen. Ich meinte zeitwise, dass ich nun eine Wende von meiner naiven zu einer aufgeklärten Sicht der Apokalypse komme. Doch je länger je mehr wurde mir der einseitige Blickwinkel der Autoren bewusst, die zurecht den Missbrauch tadeln, aber kaum einen geistlich legitimen Gebrauch kennen. Mich begann die Lektüre zu lähmen und ich legte das Buch weg, um später bewusster mich damit auseinander zu setzen. (23.7.06)
Das Buch lässt mir keine Ruhe, zumal ich die Autoren nach St.Gallen eingeladen habe. Am 26. 2.2007 referieren sie in St.Gallen. Für mich stellt sich die Frage, ob die Aufklärung als geistlich-spirituelle Dimension weltweit stark genug sein wird, um die populistisch-fundamentalistischen Kräfte und Mächte (welche die Autoren in ihren Wirkungen aufzeigen und zu Recht kritisieren), «die «apokalyptische Matrix», überleuchten zu können. Geht es da doch auch wieder um eine globale, kosmische Auseinandersetzung ... eine moderne Apokalypse? (21.2.07)
     
  Gasper, H. /Valentin, F. (Hrsg.): Endzeitfieber – Apokalyptiker, Untergangspropheten, Endzeitsekten; Herder Spektrum 1997
Die Herausgeber sind sog. «Sektenspezialisten» für den Bundestag und für die Bischofskonferenz. Die Arbeit dieser beamteten Spezialisten ist nötig und ehrenvoll, doch ich meine zu sehen, wie diese Anbindung doch auch den Umgang und die Sicht auf die Apokalyptik prägt. Autoren aus ihrem Umfeld besprechen den frühen Chiliasmus bis zur Neuzeit, Naherwartungen bei Sekten, apokalyptische Erwartungen in charismatischen und evangelikalen Bewegungen und katholischen Randgruppen, Die Endzeitmystik des Wassermannzeitalters, die Mytologien der neuen Rechten, der Sonnentempler und ostasiatischer Strömungen. Der Titel «Weissagungen als Mittel zum Transport von Weltbildern und zur Angstbewältigung» zeigt die kritische Richtung in der Deutung. Auf «Soziologische Aspekte» folgt die christliche Deutung der Apokalyptik. (23.7.06)

     
  Fischer, Klaus P.: Kosmos und Weltende – theologische Überlegungen vor dem Horizont moderner Kosmologie, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2001
Was kann uns die Astronomie und die theoretische Physik über die Zukunft der Welt lehren? Sind die Erkenntnisse so überzeugend, dass wir uns damit von allen möglichen Weltunterganspropheten emanzipieren können? Fischer gibt Rechenschaft darüber, wie die biblische Botschaft vom Ende der Welt heute angemessen verstanden werden kann. Er zeigt, dass die Naturwissenschaften im Hinblick auf letzte Fragen kein Erklärungsmonopol für sich beanspruchen können. Über den möglichen Sinn von Welt und Geschichte und ihre Vollendung können sie letzlich nicht urteilen. Die Frage nach dem Sinn und dem Heil wird hier nicht nur individuell behandelt, sondern bezieht auch die Geschichte und den Kosmos mit ein. Klaus P. Fischer (1941) ist stark von der Theologie Karl Rahners geprägt. (23.7.06)
     
  Hagl, Siegried: Die Apokalypse als Hoffnung; die Zukunft unsers Planeten im Licht von Ökologie und Prophetzeiung. Knauer Esoterik, München 1984
Der Untertitel hält, was er verspricht. Im 1. Teil werden dramatisch wirtschaftliche, politische und ökologische Realitäten aufgezeit, die auf einen ökologischen Kollaps in naher Ferne schliessen lassen. Im 2. Teil werden endzeitliche Prophetien behandelt, welche zeigen, wie die Menschheit durch Kathastrophen geläutert wird.
Eine politische, ökologische und wirtschaftliche Klarsicht, vermischt mit naturwissen-schaftlicher, naturphilosophischen und esoterischen Sichtweisen charakterisiert die Grüne Bewegung der 80-er-Jahre. «Prophezeiungen sprechen von einer Katharis, der ein goldenes Zeitalter folgen wird. Traurig, aber war: Es scheint, als müssten wir – angesichts eines viele Jahrzehnte währenden und nicht mehr gutzumachenden Sichtums des Planten Erde – die Apokalypse als Hoffnung verstehen». (2.7.06)
     
  Holzhey, Helmut / Kohler, Georg (Hrsg.): In Erwartung eines Endes, Apokalyptik und Geschichte. Pano Verlag Zürich (Theophil, Zürcher Beiträge zu Religion und Philosophie, hrsg. von H. Holzhey und Fritz Stolz, 7. Band )
«Die Beiträge dieses Bandes sind aus zwei Vortragstagungen hervorgegangen, in denen Hintergründe und Strukturen apokalyptischer Diskurse erörtert wurden. Sie repräsentieren unterschiedliche Zugänge zu einem zentralen Problem heutiger Geschichtsphilosophie.» – Dementsprechend diskutieren die philosophischen und theologischen Beiträge das Ende der Geschichte auf hohem wissenschaftlichem Niveau. Wie wird Zukunft gedacht, Kants Beitrag zur Apokalypse, religionswissenschaftliche Persektiven, Kritik an der Apokalyptik damals und heute, Ewigkeitsdenken bei Maimonides und Rosenzweig , politische Apokalyptik usw. (23.7.06)
     
  Loibl, Richard (Hrsg.): Apokalypse, Bilder vom Ende der Zeit; Topos, Lahn-Verlag, 2001
Wie vermittelt man heute allgemein verständlich, niederschwillig, populär, attraktiv und engagiert die Inhalte der Johannesoffenbarung? – Stadt und Diözese Passau haben zum Jahrtausendwechsel 2000 die Ausstellung:« Apokalypse – zwischen Himmel und Hölle» organisiert, eine «kulturgeschichtliche Präsentation einer der phantastischsten Ideen der Menschheitsgeschichte, der Vorstellung vom Ende der Zeit, vom Weltuntergang und Jünstem Gericht». Die Ausstellung fand Anklang, auch bei Jugendlichen. Weil der Ausstellungskatalog früh vergriffen war, haben die Ausstellungsmacher gegen Ende der Ausstellung die Texte der Ausstellung zusammen mit Bildern und den Texten des Katalogs in diesem Band erneut veröffentlich. (23.7.06) 
     
  Schulte, Karl-Sebastian: Der politische Diskurs der Apokalypse in den USA – Apokalyptisches Denken als ERfahrungsraum und Erwartungshorizont in der politischen Kommunikation der Vereinigten Staaten von Amerika; Verlag für Wissenschaft und Forschung, Berlin, 2001
Für mich eine ganz spannende Lektüre. Hier wird von einem säkularen Standpunkt aus die Apokalyptik soziologisch analysiert, vor allem ihre weltanschauliche Grundstruktur. Als Grundlegend wird der Dualismus «alte und neue Schöpfung» konstatiert, dem viele weitere Dualismen untergeordnet sind (Elend/glück, vorher/nachher, böse/gut). Es wird die gesellschaftlich-geschichtliche Situation analysiert, wie aus der Unterdrückung und Machtlosigkeit das apokalyptische Denken entsteht. Dann wird die aktuelle Politik Amerikas mit diesen Erkenntnissen kritisch beurteilt. (23.7.06)
     
  Otto Bischofsberger – Armin Beeli – Walter Bühlmann – Jean Milic Lochmann – Joachim Müller: Apokalyptische Ängste – christliche Hoffnung; Paulusverlag Freiburg Schweiz/ Theologischrer VErlag Zürich (TVZ).
Wieder so ein besorgtes Anti-Sekten-Büchlein, das zeigt, wie die Apokalypse Verwirrung stiftet und wie man richtig mit ihr umgeht. Besprochen werden Daniel (W.Bühlmann), Endzeitbewegungen (J.Müller), Neue relig. Bewegungen (O.Bischofsberger) und Ängste in der Psychotherapie (A.Beerli). Alle diese Bücher sprechen von «aktuellen Bedrohungen und Krisen». Die Menschen würden darauf mit zwei extremen Positionen antworten: Gott ivernichtet die schlechte Welt und rettet die Guten – oder – das Wassermannzeitalter bringt die unaufhaltsame Besserung. Die christliche Theologie steht dazwischen, da sie «gestützt auf Erkenntnisse der Psychologie und der Psychoanalyse» das apokalyptische Erbe neu beurteilt und darauf eine gute Hoffnung bauen kann. Also los! (23.7.06)

     
  Körtner, Ulrich H.J.: Weltangst und Weltende, eine theologische Interpretation der Apokalyptik; Vandenhoeck & Ruprecht, 1988.
Die Doktorarbeit bei Alfred Jäger in Bielefeld (früher Pfarrer an der Universität St.Gallen) behandelt Apokalyptik «nach der Krise der Thelogie der Hoffnung» als eine Form der Seelsorge an den Geängstigten. Dabei bedenkt der Autor selber im Vorwort, dass «die vorliegende Interpretation der Apokalyptik auf Grund ihres daseinsanalyschen Ansatzes die bedrängenden Problen einer präzedenzlosen geschichtlicheh Situation ganz auf das Subjektive reduziert, ohne den Urschaden der beispielslosen Gefahr nachzugehen, welche die Menschheit heute bedroht.» Mehr noch, die inhaltiche Auslegung der apokalyptischen Bilder entfällt. Doch die Analyse der Weltangst im Bezug auf die realistischen Szenarien eines Weltendes überzeugt und ist umfassend dargestellt. Ein weiteres Buch, das die Apokalyptik ohne Metaphysik seelorgerisch interpretiert. (24.7.06)

     

 

 
 
Impressum | Kontakt | Copyright