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Kirche des Heiligen Polykarp, des ersten Bischofs von Smyrna (heute Izmir)

Rückblick und Bericht zum Studienurlaub von A. Schwendener
1. Sept. bis 31. Dez. 2005

Nachdem ich in den letzten 15 Jahren mehrere Vorbereitungen zu einer Doktorarbeit in Angriff genommen habe, aber neben der Berufsarbeit nicht über mehr oder weniger ausgeführte Anfänge hinausgekommen bin, habe ich das Ziel «Doktorieren» mit der Planung des Studienurlaubs endgültig verabschiedet. Das letzte Doktorandenprojekt lautete: «Publizistik als Zweig der praktischen Theologie». Statt über Publizistik nachzudenken, entschied ich mich mit dem Studienurlaub für eine publizistische Tätigkeit - nun aber nicht im Dienste einer Institution oder als Teil einer beruflichen Tätigkeit, sondern als freies und unabhängiges Forschen und Publizieren im Bereich Theologie. Das persönliche Ringen um Wahrheit sollte in einen öffentlichen Kontext gestellt werden im Sinne eines Beitrags zur Förderung und Vertiefung des christlichen Glaubens.
Dabei drängte sich das neue Medium einer Internetplattform auf, das inhaltlich und grafisch ein weites Feld von Darstellungsformen ermöglicht. Zudem war es mir bei den stets wechselnden Themen in meinem Redaktorberuf ein Bedürfnis, für längere Zeit an einem Thema bleiben zu können, ja ein Thema zu finden, bei dem ich mich als kompetenter Spezialist in der öffentlichen Diskussion beteiligen könnte.

1. Thema Johannesoffenbarung

Offen war lange die Frage nach dem Thema. Die erste Idee, eine Plattform zum «Leben nach dem Tod» zu gestalten, habe ich nach einer Leserreise zu den sieben Gemeinden der Apokalypse fallen gelassen. Das Interesse an dem rätselhaften Buch, der Johannesoffenbarung, war neu erwacht. Als Theologe erachtete ich es zudem als angemessene Herausforderung, mich einem Teil der Heiligen Schrift zu stellen - ist doch die Bibel für unsere Kirche die Grundlage des Glaubens und für die Christenheit auch künftig identitätsbildend. Die in der Theologie äusserst kontrovers diskutierte Johannesoffenbarung schien mir der richtige Stoff zu sein, an dem viele meiner Interessen sich bewähren können: so etwa die erkenntnistheoretische Frage, wie Offenbarung überhaupt möglich ist, wie mit den Ansprüche der prophetischen Bilder in der Gegenwart umzugehen ist oder wie dem heute wieder aktuellen Gefahrenpotential einer fundamentalistischen Auslegung begegnet werden kann. Auch religionsgeschichtlich bietet die Johannesoffenbarung reichhaltiges Material. Das Erbe des alten Orients erscheint hier in einer christozentrischen Reichsmetaphysik - Inhalte mit globalen und kosmischen Ansprüchen, welche der Kirche als Heiliges Buch vorgegeben sind und für die Gegenwart im interreligiösen Kontext zu verantworten sind. Weiter hat mich vor allem die visuelle Darstellung der Apokalypse, wie sie zu allen Zeiten Künstler beschäftigt hat, fasziniert. Ich fand mich herausgefordert, Überlegungen und Skizzen zu einer eigenen Darstellung zu entwerfen.

2. Zum Ablauf des Studienurlaubs: «Unterwegs mit der Johannesoffenbarung»

Es erübrigt sich an dieser Stelle, einen ausführlichen Bericht über meinen Studienurlaub zu präsentieren, da die Internetplattform www.johannesoffenbarung.ch meinen Bericht darstellt. Da findet sich auch ein Arbeitsjournal, in dem ich einzelne Arbeitsprozesse und Entdeckungen aufgezeichnet habe und weiterhin aufzeichne.

Während der ersten zwei Monate (September und Oktober 2005) habe ich Literatur zur Johannesoffenbarung gesammelt, studiert und den Aufbau des Internetauftritts entworfen. Das Grundkonzept der Plattform musste gut überlegt sein, da ihre Struktur die auf lange Sicht geplante Arbeit an der Apokalypse widerspiegeln sollte.
Im zweiten Teil des Studienurlaubs, November und Dezember 2005, verbrachte ich je eine Woche an den Orten der sieben Gemeinden im Westen der Türkei. Die sieben Engel der sieben Gemeinden in Kleinasien waren die Adressaten der Johannesoffenbarung. Zum einen suchte ich an diesen Orten den Kontakt zu christlichen Gemeinden und Personen oder wenigstens nach Spuren der christlichen Geschichte. Zum andern liess ich mich auf die aktuelle religiöse Situation ein, d.h. auf den Islam und die türkischen Muslime. Während der ganzen acht Wochen arbeitete ich auch an einer fortlaufenden Auslegung der Apokalypse.
Täglich habe ich auf meiner Internetplattform von den Erfahrungen und Ergebnissen in Text und Bild berichtet. Die Reisejournale bilden einen wichtigen und in meinen Augen aktuellen Teil des Internetauftritts. Eine Kurzfassung meiner Reiseeindrücke bietet auch der Haupttext im Kirchenboten 2/2006 mit dem Titel: «Was hat das Christentum in der Türkei verloren?»

Rückblick: «Die Reise geht weiter»
Schon in den ersten Wochen des Studienurlaubs wurde mir mit der Gestaltung des Internetauftritts bewusst, dass die vier Monate zeitlich nicht ausreichen, die vielen geplanten Zugänge zur Apokalypse gründlich aufzuarbeiten. Zurück im Arbeitsalltag stellte ich fest, dass in den vier Monaten ein motivierender Anfang zu einem breit angelegten Projekt entstanden ist - ein Anfang, der mich anspornt, das Thema im Auge zu behalten und daran weiter zu arbeiten. Meine Anstellung zu 75 Prozent beim Kirchenboten sollte es mir erlauben, mich regelmässig dem Projekt zu widmen. Das Tagebuch zur Arbeit an der Apokalypse, mit dem ich schon vor dem Studienurlaub begonnen habe, wird somit auch in Zukunft weiter geführt - ein Arbeitsjournal auf dem Netz, das den persönlichen Erkenntnisweg spiegelt.

3. Zum Stand der Homepage www.johannesoffenbarung.ch

Die Internetplattforum zur Johannesoffenbarung, auf die ich hier als Hauptteil meines Rechenschaftsberichtes verweise, zeigt zum einen, was in den vier Monaten erreicht worden ist, zum andern, was noch zu tun ist.
Erreichtes wie auch weiterführende Aufgaben will ich darum an dieser Stelle kurz zusammenstellen.

Ich entschied mich neben der Startseite «home» für sieben Hauptnavigationen, welche je von verschiedener Seite einen Zugang zur Johannesoffenbarung eröffnen sollten.

0) home: Die Startseite macht sichtbar, was die Internetplattform will, wer dahinter steht und was sie bietet. Noch zeige ich hier die Landkarte mit den sieben Gemeinden, die ich im zweiten Teil des Studienurlaubs besucht habe. Später sollen an dieser Stelle auch aktuelle Angebote präsentiert werden (Reisen, Vorträge, Kurse, Diskussionsforen, …)

1) Die 22 Kapitel: Hier wird der Luthertext der Johannesoffenbarung präsentiert - gegliedert nach Kapiteln und Einheiten der Visionen. Eine Übersichtstabelle, die oben links geöffnet werden kann, zeigt den Aufbau der Johannesoffenbarung in sieben mal sieben Bildern.
Die linke, etwas lange geratene Spalte bietet das Inhaltsverzeichnis, die rechte Spalte zeigt Bilder zum Text und Links zu Auslegungen und Erklärungen.
Kontinuierlich will ich da weiterfahren, wo ich angekommen bin - im 8. Kapitel. Da ich viele Kommentare in Betracht ziehe und in meiner eigenen Auslegung auch alternative Traditionen berücksichtige, werde ich in diesem Teil nur langsam vorwärts kommen. Allerdings habe ich festgestellt, dass eine kontinuierliche Auslegung auch Nachteile hat. Die Apokalypse ist ein Ganzes, sodass in der Betrachtung einzelner Bilder stets auch grosse Linien reflektiert werden müssen. Meine eigene, für später geplante Auslegung, zu der ich im Internet sozusagen Vorübungen präsentiere, wird nicht kursorisch dem Text folgen, sondern entlang den grossen Themen und Ideen aufgerollt werden.

2) Die sieben Gemeinden: Den sieben Gemeinden eine eigene Navigation zu widmen, war sinnvoll. Die sieben Gemeinden, die Adressaten der Apokalypse, «erden» die eigentliche Offenbarung mit den Visionszyklen. Die sieben Sendschreiben im 2. und 3. Kapitel sind zum einen pastorale Briefe an real existierende Gemeinden, zum andern aber werden da die Motive der Apokalypse so angeschnitten, dass die sieben Gemeinden darüber hinaus eine symbolische Bedeutung erhalten: Sie sind Inbegriff des Volkes Gottes im Ausharren bis ans Ende.
Beide Aspekte werden unter dieser Navigation berücksichtigt: die reale Situation und Geschichte der Orte (als Pilgerorte) bis in die Gegenwart wie auch ihre theologische Bedeutung. Ein spezielles Interesse findet bei mir die Zahl sieben. Ihr möchte ich noch weitere Studien widmen, wie die Navigation verspricht.

3.) Die Himmel: Mit dieser Navigation sollte jenes Thema zu seinem Recht kommen, das ich mir zuerst für meinen Studienurlaub vorgenommen habe: das Jenseits. Die Apokalyptik lebt vom Anspruch, aus der Schau himmlischer Szenerien die Vorgänge auf der Erde zu erklären. Der Navigationspunkt «Die Himmel» präsentiert die Akteure der Himmelswelt, wie sie vor allem im 4. und 5. Kapitel der Johannesoffenbarung eingeführt werden. Die Unternavigation verspricht aber noch weitere Arbeiten: Hier sollen Himmelslehren aus der Kirchen- und Religionsgeschichte präsentiert werden wie auch erkenntnistheoretische Erwägungen zur Prophetie und der Erkenntnis der Himmelswelt.

4.) Sichtweisen: Zu keinem anderen Buch der Bibel existieren seit alters so viele verschiedene Sichtweisen wie zur Apokalypse des Johannes. Die meisten Auslegungen, Kommentare, Bücher, Artikel oder Internetauftritte zur Apokalypse präsentieren eine spezifische Sicht, welche für Aussenstehende nur schwer einzuordnen ist. Obwohl auch meine Internetplattform eine eigene Sicht präsentieren wird, war es mir doch ein Bedürfnis, der Vielfalt der Sichtweisen gerecht zu werden und diese durch die Navigation auf einen Blick sichtbar zu machen. Allerdings ist da noch viel Arbeit zu leisten.

5.) Bilderzyklen: Viel Freude bereitet mir die Navigation zu den Bilderzyklen. Bilder sind im Medium Internet ohnehin publikumswirksamer als lange Texte. Zudem erlaubt es das neue Medium Internet, Bilderzyklen auf einen Blick sichtbar zu machen. Statt in einem Buch zu blättern, können hier die gewünschten Motive durch einen Mausklick vergrössert werden. Diese Navigation möchte dokumentieren. Sie bietet so etwas wie Ausstellungsräume zur Apokalypse durch die verschiedenen Zeitalter. Noch sind hier einige Autorenrechte abzuklären. Als Fernziel winkt noch immer ein eigener Bilderzyklus zur Apokalypse wie auch ein längerfristiges Projekt mit Kunstschaffenden, die je ihren Zyklus erarbeiten könnten.

6.) Literatur: Die Literatur zur Apokalypse ist kaum überblickbar. Der Werke, die weltweit publiziert worden sind und werden, sind Legion. Von Anfang an war mit klar, damit keine objektive Liste erstellen zu können. Ich entschied mich darum auch zu einer subjektiven Kommentierung der Bücher: Hier soll meine persönliche Sammeltätigkeit kommentiert werden. Im Ordnungssystem der Bücher, wie es die Navigation zeigt, werden wiederum die vielen verschiedenen Herangehensweisen an die Apokalypse sichtbar.

7.) Links: Ich habe mich zu einer Publikation auf dem Netz entschieden. Somit war es klar, dass auch Zugänge zu andern Arbeiten auf dem Netz aufgelistet und besprochen werden müssen. Alle weiteren relevanten Entdeckungen, die ich im Internet mache, sollen hier festgehalten werden.

Im Rückblick kann gesagt werden, dass mir das Medium der Internetplattform hilft, meine eigenen Arbeiten zu gliedern und so abzulegen, dass ich sie wieder finde. Was ich so für mich selber mache, wird über das Netz allen Interessierten zugänglich.

4. Weitere geplante Projekte zur Johannesoffenbarung

Auf der Projektskizze zu meinem Studienurlaub nannte ich neben dem Aufbau einer Internetplattform noch weitere Projekte im Zusammenhang mit der Apokalypse des Johannes. Einige dieser Ideen, die noch zu keinem ausgereiften Resultat geführt haben, sollen hier wenigstens erwähnt werden.

- Arbeiten am griechischen Urtext: Einige Kapitel habe ich übersetzt. Ziel dieser Arbeit ist es, den Text schliesslich auch im Urtext lesen und verstehen zu können. Ich möchte zudem von einer Fachperson die Apokalypse im Urtext lesen lassen und eine Aufnahme davon auf die Internetplattforum bringen.

- Meditative Formen im Umgang mit der Johannesoffenbarung: Meditationen zu einzelnen Visionen lassen sich ausarbeiten, um sie auch mit einer Gruppe zu vollziehen. Auch Gebete, Hymnen, Schlüsseltexte und Stichworte zu den sieben Gemeinden eigenen sich für die Meditation.

- Eigene Bilder zur Apokalypse mit Ausstellung: Bereits habe ich viele systematische Skizzen angefertigt, die den Aufbau der Apokalypse visualisieren. Auch zu einzelnen Motiven entstehen immer wieder Bilder - Vorarbeiten für einen ausgeführten Bilderzyklus. Als Techniken kommen die Federzeichnung, Aquarellbilder und Radierungen zur Anwendung.

- Arbeiten mit Künstlern und Comiczeichnern: Das Projekt, zusammen mit Künstlern über einige Jahre hinweg an der Apokalypse zu arbeiten, bespreche ich hin und wieder mit Kunstschaffenden. Viele sind skeptisch, was das «illustrieren» biblischer Texte betrifft (siehe Eintrag 27.2.2006). Trotzdem gebe ich dem Projekt Chancen. Die Motivation holt mich immer wieder ein.

- Illustrierte Ausgaben der Apokalypse: Bereits habe ich mit dem Programm QuarkXpress Vorarbeiten getroffen, den Text der Johannesoffenbarung entsprechend den 22 Kapiteln so auf 22 Seiten zu gestalten, dass Text und Bild einander sinnvoll ergänzen. Die Seiten könnten zu einem Leporello zusammengefasst werden. (siehe Arbeitsjournal 12.4.06)

- Musikalische Zugänge: Auf meinem kleinen Computer habe ich das Musikprogramm «Garageband», mit dem verschiedene Aufnahmespuren übereinander gelagert und gemischt werden können. Gesungene Hintergrundklänge habe ich so mit gesprochenen Passagen der Apokalypse gemischt. Regelmässige Lektionen in Gesangsimprovisation bei Franziska Schildknecht, der Sängerin von Hop O'my Thumb, motivieren mich, musikalische Zugänge zur Apokalypse weiterhin zu pflegen.

- Erwachsenenbildung (Bibelkreis, Vorträge, Tagungen): Meine Erfahrungen und Kenntnisse im Zusammenhang mit der Apokalypse will ich irgendwann auch teilen, austauschen, weitergeben im Gespräch, in mündlichem Vortrag, allenfalls auch in Fachtagungen. Eine Präsentation zu Bilderzyklen soll demnächst erarbeitet werden.

- Pilgerreise zu den sieben Gemeinden: Bereits habe ich zwei Leserreisen zu den sieben Gemeinden durchgeführt. Bei meinem letzten, längeren Aufenthalt in den sieben Gemeinden habe ich Kontakte geknüpft, die es mir ermöglichen, am jeweiligen Ort zu wohnen und noch ausführlicher auf die Geschichte der Orte einzugehen. Später könnte ich auch Reisen für ein ausgewähltes Publikum anbieten, bei denen die Beschäftigung mit der Apokalypse im Mittelpunkt steht.

- Ein Tarot zur Apokalypse: Schon früh ist mir aufgefallen, dass die Apokalypse in 22 Kapitel aufgeteilt ist - entsprechend den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabetes und der Kartenzahl der grossen Arcana. Wäre es möglich, jedes Kapitel in einem charakteristischen Bild zusammenzufassen und so eine Bildfolge zu erhalten, die charakteristische Momente der Welt und der Lebensgesetzte aufzeigt? - Im Internet habe ich entdeckt, dass bereits ein Tarot zur Apokalypse existiert: mit den Bildern von Albrecht Dürer. Die Produzentin Gabriele Quinque führt auch Studienreisen nach Patmos durch. Ihre Deutung der 22 Karten können aus meiner Beschäftigung mit der Johannesoffenbarung ergänzt werden.

5. Abschluss, Ausblick:

Jesus verkündete das «Evangelium Gottes», das er zusammenfasst in den Worten: «Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist genaht; tut Busse und glaubt an das Evangelium!» (Markus 1,15) Für diese Botschaft lebte und starb Jesus. Die Apostel trugen sie über die Grenzen Israels hinaus. Von der weltweiten und kosmischen Durchsetzung des verheissenen Gottesreichs kündet die Apokalypse, indem sie die Reichshoffnung aus dem Alten und Neuen Testament zusammenschaut und einen Ausblick auf die Zukunft der Welt eröffnet. Ich nutze die vier Monate für eine vertiefte Erfahrung des «Evangelium Gottes» anhand des Studiums der Apokalypse …“
So schrieb ich in der Einleitung zum Projekt meines Studienurlaubs im Mai 2005. Habe ich durch das Studium der Johannesoffenbarung eine vertiefte Erfahrung des «Evangelium Gottes» von der Ankunft des Himmelreiches gewonnen?

Ich habe mich mit Visionen beschäftigt, welche diese Ankunft im Kontext des 1. Jahrhunderts verbildlichen. Diese zeitbedingten Bilder haben in mir eine Ahnung, ja eine Sensibilität für das Wechselspiel zwischen diesseitiger und jenseitiger Welt gefördert. Nicht die Bilder gilt es zu glauben, sondern die darin mitgeteilte Wirklichkeit der Himmelskräfte in ihrer Absicht, unsere irdische Welt zu verwandeln.
Damit sich dieser Glaube in der heutigen Zeit bewähren kann, muss die frohe Botschaft vom Gottesreich auch weltanschaulich auf die heutigen Realitäten bezogen werden können. Hierin eine aktuelle, zeit- und menschengemässe Sprache zu finden, ist eine grosse Herausforderung, der ich mich weiterhin widmen will.

Für die Ermöglichung dieser Studienzeit möchte ich meiner Kirche herzlich danken.
Andreas Schwendener, 7. September 2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
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