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Die Woche in Pergamon (Bergama): Di. 6.12. bis Mo. 12.12.2005

>>> zu Dienstag, 6. Dezember
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Dienstag, 6. Dezember 2005: Pergamon (Bergama)

Von Aliçati, westlich von Ismir, wohin ich mich vor der Weiterfahrt nach Pergamon für eine Nacht begeben habe, fahre ich heute die dreispurige, etwa 80 km lange Autobahn entlang zurück nach Ismir. Durch die Stadt hindurch brauche ich etwa eine Stunde, alles geht gut. Ich fahre vorsichtig und höre teils Radio (in der Nähe von Aliçati waren auch griechische Sender zu vernehmen), teils ein in Ismir gekauftes Tonband mit Koranrezitation. Die Musikalität dieser gesungenen Suren berührt mein Herz. Ich frage mich, wie die Muslime bei der Rezitation diesen organischen Rhythmus hinkriegen.
Ich habe mir einige antike Städte vorgemerkt, die ich auf dem Weg nach Pergamon besuchen könnte. Aber es drängt mich vorwärts.
Bevor ich die Küste verlasse, die ich auf meiner Reise zu den sieben Gemeinden nicht mehr sehen werde, mache ich ein Foto mit dem Selbstauslöser vom Auto aus. Hier in der Nähe lag der Hafen der Königsstadt Pergamon.

Schon von weitem ist dann der Hügel erkennbar, auf dem die alte Metropole lag. Wie ich in die Vorstadt von Pergamon hineinfahre, überkommt mich ein gutes Gefühl. Von früheren Besuchen habe ich viele positive Erinnerungen an die Stadt. Aber es ist auch noch etwas anderes, wohl die grosse Geschichte, die geistige Bedeutung und die Heilkulte von Pergamon, die mir dieses Gefühl der Ehrfurcht zutragen.
Ich habe mir vorgenommen, für einige Zeit in der Altstadt mit dem Auto herumzufahren und dann zu Fuss nach dem passenden Hotel zu suchen. Ein Stossgebet zu meinem Schutzengel, dass er mich gut führen möge, steigt gen Himmel.
Irgendwann erkenne ich die gewaltigen Ruinen der alten Basilika. Hier muss das Zentrum des christlichen Pergamon gelegen haben. Zu meinem Erstaunen kann man da überall problemlos parkieren, auch gleich vor der Basilika. Pergamon ist touristisch kaum erschlossen. Die Touristen fahren mit dem Car auf den Hügel, besichtigen die alten Ruinen und ziehen weiter.

Pension Athena
Ich finde bald zwei Wegweiser zu Pensionen: Guest-Haus und Pension Athena - ein ehemaliges Offiziershaus. Ich schaue bei der Letzteren vorbei. Eine Frau öffnet und ruft ihren Sohn. Als ich ihm meine Bedürfnisse und Pläne darlege, zeigt er stolz auf ein Gerät, das er vor wenigen Tagen neu hat installieren lassen. Es erlaub, dass in der Pension alle Zimmer kabellos Internetanschluss haben. Ich packe meinen Laptop aus – und es funktioniert tatsächlich. Er zeigt mir dann die Zimmer mit ihren verschiedenen Preiskategorien, zwei Zimmer in einem Neubau mit Heizung, dann die stilvollen Zimmer im alten Haus. Ich entscheide mich für jenes, das ein Fenster hinauf zur Akropolis hat und mich durch seine prachtvolle Decke überrascht hat. Mit dem Flair der alten Bauweise können die neu gebauten Zimmer nicht mithalten. Dazu kommt, dass die alten sogar billiger sind, dafür ohne Heizung. Im Notfall kann ich einen Elektroofen verlangen und zahle 5 Fr. mehr pro Nacht, also 25 statt 20 Franken.

Das Bauprojekt
Dann erzählt mir Aydin, der Betreiber der Pension, dass er vor einem Jahr die zerfallene Liegenschaft nebenan habe kaufen können. Da kann ich mein Auto platzieren. Er führt mich druch das Areal, für das er bereits mit einem Architekten Ausbaupläne konzipiert hat. Wenn das alles klappt, wird der Ort ein Juwel. Er rechnet mit 100 bis 150 Tausend Franken für die Renovation. Vor einigen Wochen sei jemand da gewesen von der Regierung, der ihm ein billiges Darlehen versprochen hat. Der Staat sei interessiert, den Toursimus in Bergama anzukurbeln. Von der Pension Athena ist er nur Pächter. Über eine Stunde führt mich Aydin durch das Areal und das zerfallene Haus. Wir besprechen auch diese und jene Frage. Ein Problem hat er noch nicht gelöst. Der ehemalige Besitzer dieser Liegenschaft ist bei den Kriegen vor 1923 hier in seinem Garten erschossen und beerdigt worden. Mitten im Garten bei einem Baum stehen einige Steine, die den Ort markieren. Er könne doch nicht mitten in seinem Hotelpark mit Gartenrestaurant, türkischem Bad und Camping ein Grabmahl haben. Was ich dazu meine. Ob er versuchen soll, die Gebeine anderswo zu beerdigen oder sie hier zu lassen. Seine Mutter hätte das Gefühl, dass der Verstorbene in seiner Totenruhe gestört werde, wenn auf dieser Wiese junge Leute campieren und trinken. Tendenziell rate ich ihm eher, den Verstorbenen hier zu lassen und das Grab in das Projekt zu integrieren. Es könne ja nur in dessen Sinn sein, wenn der Ort zu neuem Leben komme. Im Haus zeigt mir der junge Mann Löcher in der Wand. Die Leute hätten nach einem versteckten Schatz gesucht. Weil die Feinde damals schnell gekommen sind, habe der wohlhabende Besitzer kurz vorher vielleicht seine wichtigsten Güter irgendwo versteckt.

Der Garten des Areals, wo Aydin eine naturnahe Hotelanlage aufbauen will; hinten der Berg mit der Akropolis.

Zufahrt zum Areal, wo im kommenden Sommer renoviert werden soll. Hier findet mein Mietauto einen sichern Ort.


Mittwoch, 7. Dezember 2005: Pergamon (Bergama)

In meinem neuen Logement habe ich gut geschlafen. An die elektrische Heizdecke unter dem Leintuch muss ich mich erst gewöhnen. Sie reagiert rasch und wird so warm, dass ich nicht mit eingeschalteter Heizung schlafen wollte. Stattdessen nimm ich auch die Decken des Nachbarbetts.
Am Morgen sehe ich zuerst die schöne Zimmerdecke, die mir neben dem Ausblick und dem Internetanschluss im Zimmer hier besonders gefällt. Mit dem Elektro-Ofen lässt sich auch tagsüber in dem Zimmer leben, aber der hohe Raum ist schwer warm zu kriegen.
Zimmerdecke im ottmanischen Baustil Die Pension Athena, nahe der Basilika

Historische Gebäude
Über die Bausubstanz der alten und neuen Häuser habe ich nun schon dieses und jenes gehört. Die mit Natursteinen gebauten alten Häuser seien zum einen Erdbebensicherer als die Betonbauten, da die Mauern bei die Beben nachgeben und reagieren können, zum andern seien sie vor allem im heissen Sommer viel kühler. Vom Charme und der Ausstrahlung ist es müssig, die Baukulturen zu vergleichen. Seit etwa 100 Jahren scheint man hier nur noch von den grossen alten Zeiten zu zehren, aber vermag kaum Ebenbürtiges zu schaffen – obwohl das Handwerk blüht und sich durchaus Leute vor Ort finden, die viele der alten Techniken noch kennen. Wäre Geld vorhanden, so könnte vieles von der alten Substanz gerettet und hervorgeholt werden und es gäbe viel Arbeit. Nicht nur die Akropolis, sondern auch die ganze Altstadt birgt unendlich viele antike Reichtümer.
In der Altstatt aber liegt alles brach. Da stehen inmitten von 2000 Jahre alten Mauerresten kleine Buden und Handwerksbetriebe. Viele alte osmanische Häuser und ehemalige öffentliche Gebäude sind dem Zerfall preisgegeben.

Heute Morgen wandere ich entlang dem Fluss, der die Altstatt durchquert. Da gibt es gleich mehrere Brücken aus römischer Zeit, die noch benutzt werden. Doch der Fluss dient als Schutt-ablage, überall ist Unrat und die Strassen sind ungepflegt. Ich habe noch selten einen Ort besucht, wo die Kluft zwischen vorhandenen antiken Schätzen und bewusster Pflege dieser Güter so gross ist. Doch höre ich da und dort, dass sich etwas tut. Die Behörden reagieren. Manche zerfallene Gebäude sind ange-schrieben: Eine Renovation sei geplant. Aber es fehlt an Geld.
Die Brücken aus der Römerzeit haben allen Wirren der Zeit Stand gehalten. Das ehemalige Standesamt mit Ehrenthron für das Hochzeitspaar.

Blick auf die alte Basilika (wegen der Ziegelbauweise rote Kirche genannt) und die Akropolis am Hügel

Gespräche, Begegnungen, Lektüre
Immer wieder werde ich hier von heimgekehrten Türken auf Deutsch angesprochen. Gestern Abend traf ich einen Metzger in 3. Generation. Der Mann hatte schlechte Erinnerungen an Deutschland, er blieb nur zwei Jahre. Jetzt verkauft er Pansen, Kuhmägen. Gut gereinigt hängen sie im Schaufenster, richtige Kunstwerke, wie ich sie betrachte. Wer das kauft? Seine Hauptkunden sind kleine Restaurants.

Schon am morgen wird in den kleinen Imisslokalen ordentlich gefrühstückt, Suppe mit Brot. Weil mein Hotel mangels Gästen kein Frühstück serviert, trinke ich zuerst da und dort Tee und esse ein süsses Gebäck. Das entspricht mir mehr, als diese ausgiebigen Morgenessen mit Ei, Gurken, Tomaten, Oliven und Blätterteiggebäcken. In einem Teehaus lese ich lange über die sieben Sendschreiben und beobachte dabei einen behinderten Mann, quasi einen Stadtrottel, wie ich das auch noch aus meiner Jugend kenne. Und die Leute hier verhalten sich diesen gegenüber nicht anders, als wir das damals getan haben. Der Behinderte unterhält immer wieder ganze Gruppen von Leuten mit seinem Gelächter. Er kann nicht sprechen, nur schreien und Lachen. Hin und wieder lässt sich jemand mit ihm auf eine Art Spiel ein, wo man ihn foppt, aber er lässt sich gerne foppen, spielt mit, bedroht die Leute und lacht.
Seine Kleidung ist archaisch. Er trägt eine Hose auch Sacktuch und unter seinem Pullover ist gleich der nackte Körper. Was diese Seelen in ihrem so ganz anderen Leben wohl zu lernen haben?

Das Wetter ist bewölkt, nicht zu kalt. Gerade richtig, um mal wieder im Hotelzimmer zu sitzen und an der Homepag zu arbeiten. Noch immer stimmt bei den 22. Kapitel vieles nicht. Zwei Links sind besonders hartnäckig gemein. Auch nach zwei Stunden Arbeit und allen neuen Versuchen sagt das Netz: not found. Ich bin ratlos und gehe Mittagessen.
Ich bezahle für eine Linsensuppe und Poulet mit Kartoffeln 5 Franken, lass aber den Verkäufer wissen, dass ich um seine leichte Übertreibung weiss, dass ich selbst in Ismir für dasselbe nur 2 Franken bezahlt habe. Man muss halt doch immer fragen, was das oder jenes kostet.
Wie ich durch den Basar gehe, bleibe ich bei einem Elektronikgeschäft stehen. Schon das Schaufenster hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen: lauter ältliche Telefone. Und drinnen ein freundlicher Mann inmitten eines Chaos von

elektronischem Plunder. Er lädt mich ein zu einem türkischen Kaffe. Der Mann mit zwei Kindern hat Elektronik studiert und auch etwas Deutsch, aber sein Geschäft gehe schlecht. Mir scheint, dass er zu sehr auf Reparatur alter Geräte setzt statt auf den Verkauf von neuen. Er mag wohl ein Kenner sein all der Apparate, die in den letzten 20 Jahren produziert worden sind und er kann sie reparieren. Aber mit der Arbeit speziell für arme Leute kann er nur schwer überleben.
Seine Schwägerin schaut kurz vorbei. Sie war bis 20 in Deutschland. Dann hat ihr Vater sie zurückgeschickt. Hier hat sie nun drei Kinder. Sie meint, dass sie lieber in Deutschland geblieben wäre.
Dann komme ich an einem Fotogeschäft vorbei. Der junge Mann ist gut ausgerüstet. Ich hatte heute Morgen die drei Männer der Kehrichtabfuhr fotografieren müssen. Sie fragen nach einem Bild. Nun sehe ich, dass der junge Mann von meiner Digitalkamera aus ohne Probleme Abzüge drucken kann. Ich lasse das Bild dreimal ausdrucken und will es den Leuten geben von der Abfuhr:

Die drei Männer, die alles einsammeln, was am Strassenrand liegt, wollten gerne ein Foto des ganzen Teams


Zum Abschluss des Tages noch zwei Bilder, die mir am Herzen legen. Das eine ist ein Wandspruch in einem Fischladen, das andere der Verkäufer von türkischem Honig, wo ich unter anderem Weihnachtsgeschenke eingekauft habe.

Bismillahirrahmanirrahim –«Im Namen Gottes des Allmächtigen» beginnen gläubige Muslime all ihr Tun.

Was ich kaufen will, soll ich vorher probieren.

 

Donnerstag, 8.12.2005: Pergamon (Bergama)

Gestern Nacht, wie ich gegen 11 Uhr nachts noch raus will, ist die Haustüre bereits geschlossen. So nimm ich die Gelegenheit war, die Gemeinschaftsküche zu entdecken, von der mir Aydin gesagt hat, ich dürfe alles nutzen. Aus einem grossen Topf fische ich Oliven. Sie sind nicht in Essig, sondern in einer geschmacksneutralen Flüssigkeit. Erstmals erlebe ich den Eigengeschmack der Oliven. Sie sind so auch viel bekömmlicher.
Auch heute Morgen realisiere ich, dass ich wohl alleine dieses Haus bewohne. Manchmal ist auch die Putzfrau da und Aydin geht anderm nach, wenn keine Gäste da sind. In der Küche koche ich mir eine ganze Pfanne Kaffee und trinke Kachelweise davon mit Milch und Zucker. Nach all diesen Nescafes zum Frühstück in den Hotels davor, wird mir dieses Frühstück zum Fest. Ich sitze gemütlich im Innenhof des osmanischen Hauses und lies über die Ruinen von Pergamon. Der feine Kaffee verpflichtet mich zur Arbeit. Flanieren kann ich immer noch. Wie ich dann im Zimmer bin, scheint eine Sonnenstrahl auf den Hügle, wo die alte Königsstadt lag:

Der Ausblick aus meinem Fenster heute morgen gegen 10 Uhr. Das Wetter ist heute bewölkt, am Abend regnet es.

Arbeit an der Homepage johannesoffenbarung.ch

Die gestern nicht lösbaren Probleme mit einem Link sind im Nu gelösst.
Dann ist es höchste Zeit, dass ich mit der Auslegung der Offenbarung beginne. Ich liess nochmals da und dort etwas über den Aufbau der sieben Sendschreiben und formuliere dann eine selbständige, kurze und verständliche Auslegung des Sendschreibens an den Engel der Gemeinde in Pergamon. >>> Erläuterungen zum Sendschreiben an Pergamon
Noch ist nämlich vieles offen und unklar, in welcher Art die Auslegung daherkommen soll. Generell habe ich gemerkt, dass das Medium eher kurze und verständliche Texte verlang. Ellenlange Predigten liesst niemand auf dem Internet. Dazu sind Bücher besser geeignet. Auch muss ich hier keine wissenschaftliche Arbeit präsentieren. Dazu gibt es genug Literatur. Die Chance dieser Auslegung könnte darin liegen, dass sie den historischen «Ballast» voraussetzt, kurz zusammenfasst und erwähnt, dann aber direkt das Glaubensleben von heutigen Menschen bestärken soll. Früher nannte man diese Gattung: Erbauungsliteratur. In diese Sinne will ich zeitgemässe, lebensnahe und den Glauben fördernde Auslegung pflegen und muss vor allem auf Kürze und Verständlichkeit achten.
Weiter finde ich bei meinen Dokumenten auf dem Computer einen angefangenen Text über die Geschichte von Kleinasien. Diesen korrigiere ich und bringe ihn bei den 7 Gemeinden auf die Internetplattform: Zur Geschichte der sieben Gemeinden
Nun aber los zum verspäteten Mittagessen!

Es ist inzwischen Nacht geworden. Ich hatte gut gegessen und 6.50 Lira bezahlt – wohl zuviel. Ich muss mich daran gewöhnen, im Voraus zu fragen, was dies oder das kostet. Zur Vorspeise hatte ich Kuttelsuppe. Jetzt weiss ich auch, wozu die im Laden gegenüber aufgehängten Kuhmägen (Pansen) gebraucht werden. Auch wir essen sie, aber stellen sie nicht in der Art aus. Dabei sind die richtig schön anzusehen, wenn sie gereinigt und präpariert sind.
Nach dem Essen erkundige ich mich nach Tabak für Wasserpfeifen. Ich soll jemandem in der Schweiz etwas davon kaufen. Die Leute missverstehen mich. Bei strömendem Regen heisst mich einer der junge Leute, ihm zu folgen. Wir gehen in immer noch verwinkeltere Gasssen, bis er mir stolz das Lokal präsentiert und den Ladenbesitzer über meine Bedürfnisse aufklärt. Dieser fordert mich auf, mich zu setzen und schon habe ich eine Wasserpfeife vor mir. Vom Ofen holt der Ladenbetreiber eine Kohle und setzt sie auf die schön präparierte «Tabakwurst».

Ich sehe dann später, wie er den Tabak präpariert. Er presst rohe Tabakblatter zu einer etwa fünf cm langen Wurst, umgibt diese mit feuchten Tabakblättern und macht mit einem Eisen ein Loch durch das ganze, damit die Luft durchziehen kann. Dann die Kohle drauf und schon zieht die Pfeife. Dazu wird Wasser mit Zitronen serviert. Ich bestelle auch türkischen Kaffee.
Ich bin erstaunt, wie lange die Pfeife brennt. Zum Glück hatte ich ein Buch dabei, ein anthroposophisches, das mich in Zeiten vor der Weltschöpfung zurückgeführt hat. Im Fernseher lief türkische klassische Musik, nebenan wurde Karte gespielt und geraucht. Ich hatte meinen Frieden und war angetan von meiner Lektüre, die mir aber bisweilen recht spekulativ schien. Da war die Rede vom Christuswesen vor aller Zeit, als es das Weltenwort durch seine reine Hingabe aus dem Tierkreis in sich aufgenommen hat und dadurch fähig wurde, es für dieses Weltalter der Menschheit zu vermitteln.


Wieder zurück im Hotel mache ich endlich die Übersicht über die sieben Sendschreiben fertig. Sie zeigt den analogen Aufbau der sieben Briefe an die sieben Gemeinden. Zugleich lässt sich auf der Übersicht leicht erkennen, wie die sieben Sendschreiben die sieben Teile der Offenbarung wiederspiegeln und selber eine Siebenheit aufweisen, die über die Begegnung mit dem Menschensohn, die Bewährungen, Versuchungen und Gerichte der Lebenszeit hinführen zu der neuen Schöpfung. >>> zur Übersicht der sieben Sendschreiben.

 

Freitag, 9. Dezember 2005: Pergamon (Bergama)

Heute Morgen scheint die Sonne. Der gestrige Regen hat den Himmel aufgeklärt. Der Hügel der Akropolis liegt vor mir in warmem Sonnenlicht. Eigentlich will ich gleich raus. Aber ich nutze den Morgen, um zwei Sendschreiben zu erläutern, jenes an den Engel der Gemeinde in Ephesus (>>> öffen) und jenes an den Engel der Gemeinde in Smyrna (>>> öffen) . So habe ich meine Pflicht getan und kann nun endlich bei diesem Sonnenschein die antiken Orte von Pergamon besichtigen.

Spaziergang zum Asklepion, dem antiken Heilzentrum
Ich versuche auf eigenen Wegen durch die Altstadt dem Hügel entlang hinüber zum Asklepion zu gelangen, dem antiken Heilzentrum, das heute etwas ausserhalb der Stadt Pergamon liegt. Dem Flüsschen entlang, das ich überqueren sollte, komme ich immer weiter weg von der Stadt. Schliesslich folge ich einem kleinen Pfad, der an eine Stelle führt, wo über grössere Steine der Fluss überquert werden kann. Auf dem Rückweg begegne ich einer Hochzeitsgesellschaft. Ich werde für heute Abend eingeladen - mit extra Einladungskarte. Das Paar fährt mit geschmücktem Auto zum Standesamt.
Dann folgen mir viele Kinder, die fast etwas aufdringlich werden. Ein junger Mann verscheucht sie mir. Ein älterer Mann, der in Frankreich war und perfekt Französich spricht, zeigt mir einen Weg zu antiken Gebäuden zwischen Asklepion und Akropolis. Da wandere ich hinauf und finde riesige Ruinen, in denen Kinder spielen. Sie werfen Steine in die Tiefe. So werden Ruinen abgetragen. Natürlich wollen sie fotografiert werden.
Dann komme ich an drei Hirten vorbei, die gerade Marihuana rauchen. Ob ich mich zu ihnen geselle? Ich spreche kurz mit ihnen, ziehe dann aber weiter, bis ich zum Zaun des antiken Heilzentrums komme. Wo wohl der Eingang ist? Ich überquere Schafweisen, bis mir der Wächter des Asklepion ein Loch im Zaun zeigt, wo ich hinein kann. Ich soll mir alles ansehen. Er zeige mir dann ein anderes Loch, wo ich raus könne, denn der Eintritt koste 10 Lira. Mit einem leicht schlechten Gewissen verbringe ich den Nachmittag an dem besonderen Ort. Ich merke, wie die Anlage für die Sonneneinstrahlung optimal gebaut ist. Hier hin kamen Leute von weit her, um von ihren Leiden geheilt zu werden. Allerdings wurden alle Gäste auf die Schwere ihrer Krankheit geprüft. Es galt als heiliger Grundsatz, dass niemand hier sterben durfte. Darum wurden unheilbar Kranke abgewiesen. In der Heilpraxis spiele zum einen Wasser und Licht eine zentrale Rolle, dann aber auch die Sprache und der Traum.
Auch zurück gehe ich wieder über die Weiden und die Slums vor Pergamon. In der Stadt kaufe ich auf einem Gemüsemarkt geschählte Baumnüsse und im Basar eine CD mit Koran-Rezitationen. Wieder fotografiere ich verschiedene Berufe, die bei uns ausgestorben sind. Von den «Berufsbildern» will ich dann einmal eine Extra-Ausstellung auf der Internet-Plattform machen. Ich bin fasziniert von dem Handwerk, das hier noch überlebt … wie lange noch?

Was die Fotos betrifft, will ich sie in Zukunft nur klein präsentieren. Mit einem Klick lassen sie sich vergrössern.

Blick aus meinem Fenster: Ein sonniger Tag! Der Gipfel der Akropolis, aufgenommen am Morgen Zwischen Akropolis und Asklepion, wo Kinder spielen Sie wollten fotografiert werden, sich im Bild sehen
Mächtige Ruinen abseits der Toruistenstrassen Säulenallee beim Asklepion Auf dem Weg zur Stadt gegen Abend Die Bettüberwürfe werden von Hand gesteppt.

Türkisch (alevitische) Hochzeit
Am Morgen habe ich eine Hochzeitsgesellschaft getroffen, wie sie zum Zivilstandamt gefahren ist. Die Leute haben mir eine extra Einladungskarte gegeben. Erst gegen 10 Uhr nachts trefte ich da ein. Wieder ähnlich Szenen wie bei der Hochzeit in Selçuk. Da waren wohl gegen 400 Personen. Wie ich komme, gehen viele Leute mit Kindern. Aber noch geht das Fest weiter. Es wird musiziert und getanzt.
Mit den Brüdern der Braut und des Bräutigams habe ich spannende Gespräche. Der Bruder der Braut kommt aus der Nordosttürkei, studiert in Ankara und weiss viel über ihen Alevitischen Glauben zu erzählen. Was ich da erfahre, finde ich dann auch bei Wikipedia bestätigt. Eine weltoffene Religion, die den Sunniten in der Türkei ein Dorn im Auge ist.
>>> Informationen über die Aleviten in der Türkei.
Der Bruder des Bräutigams ist Arbeiter in einem Kohlebergwerk nicht weit von hier. Er spricht perfekt Englisch. Was mich verblüfft, sind seine ehrlichen Aussagen über den Glauben. Er hat viel Sympatien für die Christen, lässt aber die Frage seiner Religion offen, er sei suchend. Ein Religionswechsel sei traditionell in der Türkei fast nicht möglich. Da seien die Väter und Grossväter, die das nicht akzeptieren würden. Aber das werde sich in den nächsten 50 Jahren ändern. Wenn die jetzige junge Generation alt ist, dann werden diese Fragen offnener und freier entschieden werden können, ist er überzeugt.
Ich tanze mit, bleibe bis zum Schluss und laufe mit der Gesellschaft heim.
Hier einige Fotos der Hochzeit:

Hochzeitsgesellschaft, ein Teil
der Leute ging schon heim
Tanz der Brautleute

Die Musiker verabschieden sich

Familienfoto zur Erinnerung

 

 

Samstag, 10. Dezember 2005: Pergamon (Bergama)

Das 4. und 5. Kapitel der Johannesoffenbarung als Herausforderung
Draussen ist es bewölkt, ein kühler Wind bläst. Das kommt mir gelegen. Ich kann mich in mein Zimmer zurückziehen und mich dem 4. und 5. Kapitel der Offenbarung zuwenden. Es sind zentrale Kapitel. Hier wird die ganze Apokalypse in Gang gesetzt. Johannes wird vom Menschensohn, der ihm auf Patmos erschienen ist, herauf gerufen. Er soll durch ein Loch im Himmel hinaufkommen. Und sogleich ist Johannes «im Geist» und beschreibt die himmlische Szene, die er da erblickt. Im 4. Kapitel werden alle Akteure, die sich um den Thron Gottes herum gliedern, beschrieben. Das 5. Kapitel lenkt die Aufmerksamkeit auf ein Buch in der Hand Gottes: Das Buch mit sieben Siegeln, die eigentliche Apokalypse. Ein mächtiger Engel schreit: Wer ist würdig dieses Buch zu öffnen? Es herrscht Stille im Himmel. Niemand im Himmel und auf Erden und unter der Erde kann das Buch öffnen. Diese Tatsache bringt Johannes in seiner Vision zum Weinen. Doch einer der 24 Ältesten tritt zu ihm und sagt: Der Löwe auch Juda aus dem Stamm Davids ist würdig, das Buch zu öffnen. Dann sieht Johannes das Lamm Gottes «wie geschlachtet, mit sieben Hörnern und sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes bedeuten, die ausgesandt sind auf die ganze Erde.» Wie das Lamm das Buch aus der Hand Gottes ergreif, ertönt der wohl wunderbarste und erhabenste Lobgesang der ganzen Offenbarung. Dieser Moment wird vom ganzen Kosmos gefeiert mit dem «neuen Lied». Dieses neue Lied nimmt den ganzen Ausgang der Weltgeschichte vorweg. Christus wird für seine Opfertat, durch die er würdig ist, das Buch zu öffnen, gelobt: Denn Du hast «Menschen erworben aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie für unsern Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.
Über diese Passage lese ich bei verschiedenen Autoren. Bruce J Malina, ein amerikanischer Professor, will alle Gestalten im Himmel auf astrologische Bilder zurückführen, andere Theologen zählen Vorbilder dieser himmlischen Gestalten im Alten Testament auf. Bei Emil Bock, einem Priester der Christengemeinschaft, wird meine Seele eher angesprochen und genährt. Am Abend lese ich auch noch bei Fred Poepping und erhalte grossartige Interpretationen. Hier wird der Himmel in seinen astrologischen und geistigen Dimensionen ernst genommen. Mir schwebt eine einfache und prägnante Auslegung zu den Bildern, Gestalten und Szenen vor, in der ich diese Sichtweisen alle berücksichtigen will – aber heute kann ich das nicht realisieren.
Lange suche und präpariere ich die Bilder, die ich zum 4. und 5. Kapitel unter dem Link «die 22 Kapitel» zeigen will. Die Vorbereitung der Seite von der technischen Seite lässt es Nachmittag werden, so dass mich dann der Hunger endlich auf die Strasse treibt. Danach wandere ich weit in die neue Stadt und zurück, besuche kurz das aus dem 15. Jh. stammende türkische Bad, das mir demonstriert wird, und gehe dann in das Museum von Pergamon. Von den Fundstücken aus Pergamon zeige ich unten einige Skulpturen, die mich angesprochen haben. Bis zum Einnachten sitze ich draussen in einem Teehaus und lese nochmals die Texte von Fred Poepping über die Engelhierarchien. Er zeigt Wege, wie aus dem heutigen Bewusstsein die Engelwelten differenziert werden können. Poepping meint, dass die Apokalypse nicht interpretiert werden kann, wenn man keinen Zugang zu den neun Hierarchien der Engelwelten hat. In der Tat spielen die Engel in der Apokalypse eine wichtige Rolle. Werden sie nur als Figuren der Religionsgeschichte genommen, bleiben die Bilder der Johannesoffenbarung flach und blass. Ihre Dynamik und Kraft kann dann nicht wirken. Mal sehen, wie weit es mir gelingen wird, die himmlischen Gestalten ernst zu nehmen.

Mehrköpfiges Tier Teller, 5. Jh. vor Chr. Opferszene Kapitell einer Kirche
Tierwesen röm. Engel griech. Figur Kämpfer Satyr Brunnenfigur islam. Grabstein

Sonntag, 11. Dezember 2005: Pergamon (Bergama)

Heute kann ich erstmals seit meiner Reise in die Türkei keinen Sonntagsgottesdienst besuchen. Ich habe hier bisher keine Christen getroffen. Es soll welche geben, wie mir am Freitagabend bei der Hochzeit der alivitische Schwiegersohn der Braut gesagt hat. Er will mir über Mail eine Adresse vermitteln. Aber noch habe ich nichts vernommen von ihm.

Privatgottesdienst
So feiere ich meinen eigenen Gottesdienst und übersetze für mich heute Morgen die Kapitel 4 und 5 aus dem griechischen Urtext. Dabei fällt mir auf, dass die Verse 4, 9-11 mit dem himmlischen Lobpreis futurisch formuliert sind, die Zwinglibibel übersetzt aber Präsens. Ich bin gespannt, ob die neue Übersetzung, die in September 2006 veröffentlicht wird, das korrigieren wird. Einige Worte, die ich im Urtext lese, klären sich. Oft schwingt um Urtext vieles mit, das mit dem deutschen Wort nur teilweise ausgesagt wird, so etwa beim Regenbogen über dem Thron Gottes.
Gerne hätte ich dann mit den Auslegungen begonnen, aber technische Probleme mit der Seite zum 5. Kapitel halten mich hin. Die Bilder, die ich da zeige, lassen sich erst öffnen, wie ich den Namen der Datei ändere. Das Programm «Dreamweaver» scheint gegen zu lange Dateinamen allergisch zu sein.

Ausflug zum Begegnungszentrum Afacan
Gegen drei Uhr gehe ich zum Mittagessen: Kuttelsuppe, Salat und ein Fladenbrot mit Käse, für 5 Lira. Dann fahre ich mit dem Auto zu dem Begegnungszentrum Afacan. Ich hatte im Mai auf unserer Leserreise am Flughafen Heike Brand kennen gelernt, die mir von dem Ort erzählt hat. Ein türkisch-deutscher Verein habe das ehemalige Motel gekauft und betreibt da nun ein Zentrum, wo türkische und deutsche Jugendliche einander begegnen können. Im Sommer finden da viele Jugendlager statt. (siehe auch https://www.afacan.de/index.html)
Vorher aber suche ich den ehemaligen Hafen der Stadt Pergamon. Es soll noch ein Wellenbrecher sichtbar sein. Auf nassen, holperigen Wegen finde ich den Weg zum Meer, sehe aber den Wellenbrecher erst, als ihn mir ein Bauer zeigt.
Im Motel Afagan empfängt mich ein junger Mann und zeigt mir die schöne Anlage, in der jetzt keine Gäste sind. Nur zwei Hunde zeigen, dass da etwas Leben ist bei dem schönen Areal am Meer.
Wieder zurück in Bergama sitze ich in das mit einem Kohlenofen geheizte Teehaus in der Nähe meines Hotels. Da bin ich unter vielen Männern, die ihren Sonntag vor dem TV im Teehaus verbringen, und lese einen Kommentar über das 4. und 5. Kapitel der Johannesoffenbarung. Jetzt habe ich dann bald genug dazu gelesen. Ich sollte meine Ansichten dazu endlich formulieren. Aber schon ist eigentlich Zeit zur Weiterfahrt nach Thyatira (Akishar). Doch ich erlaube mir, noch etwas in Pergamon zu bleiben, da die Verhältnisse hier Ideal sind. Morgen ist grosse Markt und zusammen mit zwei Kanadiern wollen wir zu einer kürzlich ausgegrabenen Stadt fahren, die in einem Jahr unter einem Stausee verschwinden wird.
Hier noch einige Fotos zum heutigen Tag.

ehem. Hafen von Pergamon, schon im 3.Jh. versandet

Ein Bauer zeigt mir seine Kühe Das Begegnungszentrum Afagan Am Abend im geheizten Teehaus

Gespräch mit Aydin
Spät am Abend setze ich mich noch zu Aydin, der das Hotel betreibt. Auch er ist Alevite, versteht sich aber primär als Türke. Ich frage ihn, ob er noch das Gebet gelernt habe. In der Schule hat er Religionsunterricht genossen, aber das sei einfach Ethik gewesen, habe wenig mit dem Koran zu tun gehabt. Das Beten hat er nie gelernt, er könne es auch nicht. Auch sein Vater würde nie beten, nur die Mutter hin und wieder. Sie hätten ihre eigenen Rituale in gewissen Hütten in den Bergen.
Trotzdem sagt Aydin, dass er Muslim sei. Vom Koran ist er überzeugt, dass er rein übermittelt worden ist und von Gott kommt. Auch die Politiker– das ist dann das Thema des Abends – misst er an der Echtheit ihres Glaubens. Bei Erdovan, dem jetzigen Präsidenten, ist er skeptisch. Nicht nur Aydin, auch andere Gesprächspartner, messen die Politiker noch immer an Atatürk, und da kommt einfach niemand an diesen grossen Mann der Vergangenheit heran.
Es gibt hier in der Türkei viele Verschwörungstheorie, so über die macht des Weltjudentums, dann über Amerika, das die turkmenischen Länder heimlich okkupiere. Aydin hätte für die Türkei einen Zusammenschluss der Turkvölker gewünscht, ähnlich wie die EU. In der Eu werde die Türkei stets das fünfte Rad am Wagen sein. Das Land werde schon jetzt ausverkauft. Ähnliches sagte mir auch Frau Kuruse, die mir einige Beispiele aufzählt: Die Europäer werden hier viel kontrollieren, so die Dardanellen, Wasserrechte und auch Bodenschätze und Firmen. Atatürk würde sich im Grab drehen.
Wir reden dann auch über die Sache mit den Armeniern. Die Türken sehen das einfach anders.
Adyin hätte beim Fussballspiel Schweiz-Türkei für die Schweiz gefiebert. Warum? Weil bei einem Siege das ganze Land Kopf gestanden wäre und vor lauter Feiern die Aufgaben und Probleme vergessen hätte. Doch was nach dem Spiel ablief, und die Fifa, das sei üble Politik. Er hätte darum ein seltsam zwiespältiges Gefühl gegenüber der Schweiz.

 

Montag, 12. Dezember 2005: Pergamon (Bergama)

Heute ist grosser Markttag in Bergama. Aber bevor ich raus darf, muss ich etwas arbeiten. Ich schreibe zur Himmelsvision des Johannes im 4. und 5. Kapitel der Johannesoffenbarung den Text über Gott auf dem Thron. Ähnlich den früheren Propheten Jesaias und Ezechiel erfährt Johannes eine Entrückung in den Himmel, wo er den himmlischen Hofstaat und Gott auf seinem Thron im Zentrum erblickt. Doch die Beschreibung Gottes ist ihm nicht wichtig. Die ganze Vision zeigt, wie Gottes Herrschaft auf Erden verwirklicht werden soll. Das Schicksal der Welt liegt in Gottes Händen. Es ist ein Buch in der rechten Hand Gottes. Auf dieses Buch ist die ganze Aufmerksamkeit in der Entrückung in den Himmel gelenkt. Das Lamm Gottes ist würdig, dieses Buch entgegenzunehmen, es zu öffne und zu lesen. Christus übernimmt die Führung für dieses Weltalter. Er kann für Gott längst verheissene Herrschaft Gottes auf Erden herbeiführen. So wird die Gottesschau bei Johannes zu einer Einweihung in die Führung der Weltgeschichte durch den Menschensohn, der als himmlisches Wesen mit die Welt der Menschen kennt und als Inbegriff der vollendeten Menschheit sich ein Reich von Menschen seines Wesens realisiert. Am Ende werden die von ihm aus allen Geschlechtern, Völkern, Sprachen und Nationen berufenen Menschen mit ihm herrschen und die neue Welt bilden.
>>> Gott auf seinem Thron
Dann habe ich noch zwei Stunden Zeit für den Markt und ein Mittagessen. Auf zwei Uhr habe ich mit zwei Kanadiern abgemacht, dass wir zusammen die etwa 30 km von Bergama gelegene Stadt Allinoi besuchen, die vor 10 Jahren ausgegraben wurde und demnächst von einem Staudammprojekt unter Wasser gesetzt werden soll.

Der grosse Montagsmarkt von Bergama
Der wöchentliche Markt ist in dieser Gegend noch eine richtige Institution und Tradition. Viele Güter, vor allem Gemüse und Früchte, findet man hier kaum in Läden oder Warenhäusern. Diese Nahrungsmittel kaufen die Menschen ohne Zwischenhandel direkt von den Produzenten am wöchentlichen Markt.
Die Ausmasse und Infrastruktur eines solchen Markes sind unglaublich. 100e, ja wohl 1000e von Kleinbussen und kleinen alten Lastwagen aus den Dörfern fahren früh am morgen an die Markstellen, es wird aufgebaut und das Auto oder Fuhrwerk an den speziell dafür vorgesehenen Plätzen deponiert. Das Wetter heute war wunderbar sonnig, wenn auch kühl und frisch. Mir sind vor allem die charakteristischen Gestalten, alte Menschen von den Dörfern, aufgefallen. Alles gab es da zu kaufen. Esswahren, Gemüse, Früchte, Fische, Hülsenfrüchte …, an ihrem Ort, dann Haushaltsgegenstände ganze Strassenzüge weit, auch Kleider aller Art, Tabak, Werkzeuge, Produkte aus Holz hergestellt, Wolle, echte und künstliche Blumen usw. Hier eine kleine farbige Auswahl von Ständen:

Kleinbuss Jahrgang 1950? Chabis Eier Fische
Grüngemüse Kartoffeln Orangen, Äpfel Tomaten

Ausflug nach Allinoi und zur Forellenzucht in den Bergen
Aydin von unserm Hotel fährt uns etwa 4 km mit dem Töff voraus, damit wir den Weg finden. Dann geht es in allmählich hügelige Landschaften, bis wir nach etwa 30 km die Ausgrabungsstätte an einem Fluss erreichen. Ein Mann führt uns durch das Areal. Die römische Stadt mit hellenistischen Wurzeln war auch im byzantinischen Reich und unter den Osmanen bewohnt. Sie besass im Zentrum Anlagen mit warmen Quellen und Bädern mit verschiedenen Wassern, die noch gut erhalten sind.
Darnach fahren wir in die Hügel in eine Dorf, wo etwas abseits in einem Bergtal Forellen gezüchtet werden. Wir essen je einen Fisch mit Zwiebeln und Brot und fahren im Einnachten heim. In Bergama ist noch immer Betrieb. Wenn Markttag ist, soll am Abend auch dies und das geboten werden.
Hier einige Bilder von den Ausflug nach Allinoi.

Warmes Bad in Allinoi Auffahrt einer Flussbrücke Weg in die Berge Forellenzucht

 

Dienstag, 13. Dezember 2005: Pergamon (Bergama)

Heute ist ein wunderbar sonniger Tag. Noch immer habe ich die Akropolis von Pergamon nicht besucht. Obwohl ich da oben schon dreimal war, sind die Ruinen der alten Königsstadt «Pflicht» für meine Reise. Da ich Zeit habe, fahre ich nicht wie die Touristen mit dem Car hinauf, sondern gehe zu Fuss.

Die Akropolis von Pergamon
So komme ich auch bei den Ruinen der unteren Stadt vorbei, welche mit den Toruristen kaum besucht werden. Zu Fuss muss man zuerst durch die bewohnte Altstadt hinauflaufen, bis man zur Strasse kommt, die zur Akropolis führt. Der Zaun, der die ganze Anlage umgibt, hat ein Loch, quasi einen offiziellen Durchgang für Fussgänger wie mich. Bald komme ich zu dem Gymnasium, eine riesige Anlage, wo die Jünglinge in die Künste des Sports und der Wissenschaft eingeführt worden sind. Ich kann immer der alten Strasse mit ihren riesigen Steinquadern folgen, welche schon auf die Erbauer der Paläste im 3. Jh. vor Christus zurück geht. Da wurden auch wunderbare Mosaike in einem römischen Regierungsgebäude gefunden, das jetzt überdacht ist. Die Gebäude sind verschlossen. Überhaupt bin ich ziemlich alleine unterwegs, treffe nur einige Schafe, die da weiden zwischen den Ruinen.
Wie ich oben ankomme, erblicke ich zuerst die grosse Promenadenstrasse unter dem Theater. Sie musste mit riesigen Mauern gestützt werden. Am Ende der Strasse finden sich die Ruinen des ehemaligen Tempels für Dionysos, der auch der Gott der Schauspieler und der Theaterkunst war. Bei diesem Tempel sitze ich lange an der Sonne und geniesse den Blick hinunter auf die Stadt Bergama. Das Theater von Pergamon mit seinen 10'000 Sitzplätzen ist von allen ausgegrabenen Theatern das steilste. Es wurde in den nach Westen gerichteten Berghang hinein gebaut.
Dann steige ich das Theatertreppen hinauf und besichtige die Anlagen, welche die mit dem Car angereisten Touristen zu sehen bekommen - gratis. Der mächtige, von weit her sichtbare Tempel des Trajan (98-117), der von Hadrian (117-138) vollendet worden ist, zeigt die Ausmasse des römischen Kaiserkultes. Um diesen Tempel für die Kaiser auf dem Hügel zu realisieren, musste ein riesiger Vorbau konstruiert werden, der die Tempelanlage trägt. Mit diesem Personenkult haben die Römer wohl tatsächlich die Masse des Anständigen und gesunden Menschenverstandes verlassen. Im Sendschreiben an Pergamon sagt Jesus zu der Gemeinde von Pergamon, dass in dieser Stadt «der Thron des Satans» ist. Auf der Anhöhe war damals die Metropole der römischen Herrschaft in Kleinasien. Besonders gefällt mir der Standort des Zeustempels, wo der berühmte Pergamonaltar war. Er wurde am Anfang des 20.Jh. nach Berlin transportiert. Im staatlichen Museum ist er dort das Prunkstück, sodass nur vom «Pergamonmuseum» gesprochen wird. Neuerdings fordert die Stadt Pergamon diesen Schatz zurück. Aber noch haben die Türken hier wohl genügend anderes zu tun. Wie viele Schätze gibt es hier noch unter der Erde! Und so viele alte Gebäude aus zweieinhalb Jahrtausenden liegen danieder.

Mein Traumhaus
Auf dem Rückweg, wo bereits wieder die bewohnte Altstadt beginnt, fällt mir eine verlassene Bauruine auf, die ich als Kirche meine identifizieren zu können. Wie ich über ein Fenster hochzuklettern versuche, sagt mir ein alter Mann, dass ich von untern her einsteigen könne. Tatsächlich finde ich eine Lücke in einem Bretterverschlag vor einer Türe. Als ich vorbei an zwei Maultieren in die grossartige Anlage hineinkomme, treffe ich da drei Knaben, die scheinbar öfters nach der Schule an diesem geheimen Ort sich herumtreiben. Sie kennen alle Winkel und wir haben da eine lustige Stunde miteinander. Sie zeigen mir das Loch im alten Sakrophag im Garten, auch ein Schlangenei in den Mauern oder verzierte Säulen. Ich verliebe mich richtig in den verlassenen Komplex, den ich schwer einordnen kann. Da sind gleich drei grosse Gebäude, die nicht privat, sondern für viele Leute gedacht waren. Angegliedert sind Wohnkomplexe und eine grosszügige Gartenanlage mit Blick über Pergamon.
Als wir wieder duch die Lücke hinaus wollen, stehen die Maultiere so da, dass die Kinder Angst haben, an ihnen vorbeizugehen. Sie würden ausschlagen. Ich lasse mich von der Angst anstecken. So suchen wir einen andern Ausgang und gemeinsam schaffen wir es über einen abenteuerlichen Aufstieg zu einem Fenster. Herzlich verabschieden wird uns. Die drei Buben haben meine Freude an dem Gebäude miterlebt und ich habe ihre Vertrautheit mit dem Ort genutzt und geschätzt.
Am ersten Tag in Pergamon hat mir Aydin die Anlage gezeigt, die er sehr billig kaufen konnte. Und ich konnte mit ihm Mitfühlen, wie er mir die Renovationspläne geschildert hat. Schon da dachte ich, dass ich auch gerne so eine Anlage für einen bestimmten Zweck umbauen und renovieren würde. Da ist soviel spannende Bausubstanz vorhanden. Aydin hat bereits mit einem Architekten alles in die Wege geleitet. Sie warten nur noch auf die Baubewilligung.
So weiss ich, dass hier wunderbare, aber zerfallene Liegenschaften billig zu haben sind. Und der Staat und die Stadt sind interessiert, dass hier renoviert wird. Denn viele Gebäude scheinen seit 1923 darnieder zu liegen mit ungeklärten oder uninteressierten Besitzesverhältnissen. Ich fantasiere viel, wie ich mich in den Ruinen umsehe. Ich träume von einem Zentrum des interreligiösen Dialogs. Hier könnten Kurse stattfinden.
Es ist schon 3 Uhr, wie ich endlich zu meinem Mittagessen komme. Dann lese ich im Teehaus an der Sonne über die 24 Ältesten, die sich rund um den Thron Gottes befinden – eine äusserst schwieriges Thema in der Auslegung. Wieder ist da der Behinderte (siehe Mittwoch), der die Leute unterhält.
Wie ich zum Hotel komme, sind sieben junge Leute aus verschiedenen Ländern angekommen. Sie alle studieren die Bibel bei «Christen mit einer Mission». Sie sind unterwegs nach Israel. Mit ihnen will ich heute Nacht noch etwa plaudern.
Dann gehe ich noch auf die Post, wo ich ein Paket in die Schweiz schicke – Weihnachtspost für meine Familie. Die Postangestellten kontrolieren den Inhalt. Das kleine Paket für unsern Hund Tara ist ihnen suspekt. Dann aber lassen sie es durch. Für vier Kilo bezahle ich 22 Franken Porto. Der Auftrag ist für die Post von Bergama eine richtige Herausforderung, wo gegen vier Angestellte involviert sind und mit helfen.
Hier noch eine kleine Ausstellung von Bilder der Akropolis und meinem Traumhaus

Hinaus durch die Altstadt Die alte römische Strasse Gymnasium der Unterstadt Blick auf die Akropolis
Westteil der oberen Stadt Dyonisostempel Das steile Theater Trajan-Tempel
Zeus-Tempel (Pergamonaltar) Weg hinunter nach Bergama Meine Traumliegenschaft Der Garten der Anlage
Das Loch im Sakrophag Ehemals eine Schule? Durchgang Das Areal von Westen her

Morgen will ich hier nochmals arbeiten - ich geniesse den Internetanschluss. Erst am Donnerstag fahre ich weiter nach Thyatira (Akisahar).
Zu meinem Traumhaus kann ich jetzt noch etwas anführen: Ajdin hat mir ein Buch gezeigt, das historische Gebäude der Stadt präsentiert. Diese Anlage gehört dazu. Da heisst es, dass das Gebäude von Griechen 1887 erbaut worden ist – als Schule. Nach 1923 wurde es von der Bevölkerung als Schule genutzt bis 1966. Kurz nach dem es verlassen wurde, hat es gebrannt und ist seither eine Bauruine. Ich bin noch immer skeptisch, ob ich das glauben soll, dass die Anlage als Schule erbaut worden ist. Aber möglich ist es.


Mittwoch, 14. Dezember 2005: Pergamon (Bergama)

«Jugend mit einer Mission»
Die sieben jungen Leute, die gestern gekommen sind, machen ihre Reise nach Israel im Rahmen ihrer Ausbildung bei «Jungend mit einer Mission». Wie mir Jörn aus Deutschland erzählt, wurde die Organisation gegründet, um junge Leute, die in die Mission wollen, mit dem nötigsten Wissen auszustatten. Es gibt weltweit kleine Schulen. Ihre Gruppe besucht eine solche Schule während 4 Monaten in Schottland. Insgesamt sind sie 12 Leute. Im Rahmen der Ausbildung werden sie für einen Monat auf Pilgerreise geschickt. Die einen gingen Richtung Spanien, die andern über die Türkei nach Israel. Von den sieben Leuten kommen zwei aus Kanada, drei aus Amerika, einer aus Deutschland, einer aus Holland.
In der Schule haben sie eher praktisches Zusammenleben und gelebtes Christentum geübt. Es sei darum gegangen, seine eigenen Geistesgaben zu entdecken, andere Menschen zu schätzen, in welchem Glaubensstadium sie auch sind, und die Begegnung mit andern Kulturen zu verarbeiten - die Einheit nannte sich «Kulturschock».
Ihre vierwöchige Reise verstehen sie als Pilgerreise. Es geht darum, unterwegs Gott neu zu erfahren und in der Gemeinschaft auf Gott zu hören. Sie beten jeden Morgen zusammen, damit sie fähig sind, Gottes Führung zu folgen. Nichts ist fix geplant. An jedem Tag wird neu entschieden, was zu tun ist, wohin der Weg geht. Das sei eine wunderbare Übung, das als Gruppe zu üben. Da seien oft verschieden Vorschläge. Dann hätten sie herauszuhören, was aus alle den Ideen von Gott kommt. In Ismir seien sie einmal ganz ratlos gewesen und sie hätten sich scheinbar verlaufen. Doch da trafen sie andere Leute von «Christen mit einer Mission», die sie kannten. Ein Zufall in der 4 Millionen Stadt? Die junge Frau aus Amerika strahlt, wie sie das erzählt. Sie erzählt mir auch andere Beispiele, da ich mich dafür interessiere, wie sie Gottes Stimme vernehmen.
In Israel wollen sie einen sozialen Einsatz leisten. Ihr Missionsverständnis ist so, dass sie mit den Leuten zusammen arbeiten und vor allem durch die Art, wie man im Leben steht und mit Gott lebt, die Leute auf den Glauben aufmerksam macht. Man müsse sich damit abfinden, dass die Früchte der Bekehrung dann auch jemand anders ernten kann, denn die Bekehrung braucht ihre Zeit der Reifung.
Ich bin etwas erstaunt, so alternativ aussehende junge Leute in solchem Glauben zu finden. Ich sagte zu Aydin, dass er heute noch gläubigere Christen im Haus habe als bisher mit mir. Er meint, dass er nichts zu befürchten habe und fragt lachend, welche Zeitung sie eher lesen, die vorgestrige oder die heutige. Wohl die heutige, antworten sie. Aydin sagt dann schlagfertig, dass auch er es so halte, aber in der Religion. Der Koran ist die neuste, aktuellste Prophetie. Der Koran kam nach der Bibel. Darum halte er sich an dieses Buch.

Die 24 Ältesten
H eute, dem letzten Tag in Bergama – ich sollte schon längst in der vierten Gemeinde Thyatira (Akishare) sein –, versuche ich das über die 24 Ältesten in der Thronvision der Johannesoffenbarung (Kapitel 4 und 5) gelesene zu einer eigenen Sicht dieser Himmelsgestalten zu bringen, die den Thron Gottes umgeben und mit der Zukunft der Menschheit nicht nur mitfiebern, sondern auch die Gebete der Menschen verstärken. Der Text ist recht lang geworden: mit einem biblischen Teil, dann einem Teil über die verschiedenen Auslegungen und einem dritten Teil, wo ich mich selber frage, ob die 24 Ältesten für den Glauben des Christen von Bedeutung sein können. Den Text will ich morgen nochmals korrigieren und ausarbeiten. Die Tradition der 24 Ältesten hat Wurzeln in den Himmelsvisionen der alten Propheten, aber auch in astrologischen Vorstellungen aus Babylon. Wie Gott und sein Thron das Machtzentrum des Universums versinnbildlicht, so die 24 Ältesten die Urbilder des unendlichen Alles, quasie die personifizierten Mächte, welche den Hintergrund der Sonnenbahn durch die 24 Stundenabschnitte repräsentieren. Dann aber muss man zu den Bildern der Offenbarung zurückkehren, um zu erleben, wie diese Urkräfte in den Dienst der Herrschaft Christi treten und das neue Lied von der Erlösung durch Christus anstimmen.

Die rote Halle
Rote Halle nennt sich das grösste Bauwerk in Bergama, gleich unten am Fuss des Berghügels am Fluss. Der monströse Bau wurde im 2. Jh. aus Ziegeln gebaut (darum rote Halle) und mit weissem Marmor verkleidet. Der Tempel war den ägyptischen Gottheiten Isis, Seraphis und Harpokates gewidmet. Er sollte durch seine monströsen Masse überzeugen. Später haben die Christen in den Bau hinein eine Basilika errichtet. Doch der Ort hat eine komplexe Geschichte. Ich sehe da auch viele jüdische Grabsteine, auch islamische. Und überall liegen Reste von Kolossalstatuen herum, die ein Seitenschiff getragen haben. Ich habe gelesen, dass der Bau einen grossen Vorplatz mit weiteren Bauten hatte bis da hin, wo heute Häuser in den Ruinen stehen. Noch vor 40 Jahren soll auch die rote Halle mit Wohnhäusern «überwuchert» gewesen sein.
Der Ort wird von Touristen oft nur im Vorbeifahren vom Car aus betrachtet. Heute war da eine Gruppe aus Südkorea - eine Gruppe von Christen, die sich von ihrem Reiseleiter gegen eine Stunde Ausführungen angehört hat.
Hier einige Bilder zum heutigen Tag:

Kinder in Schuluniform Blick vom Fluss zur Akropolis Die alte römische Brücke Mond und Stern
Eine der Kolossalstatuen Das Innere der roten Halle Grabstein mit jüd. Inschrift Blick auf die rote Halle


 

 

 
 
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